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Album der Woche KW 40: Yellowcard – Yellowcard

2016-10_adw-yellowcardNach 20 Jahren Pop-Punk haben sich Yellowcard aus Jacksonville, Florida dazu entschlossen ihre Gitarren an den Nagel zu hängen, können dabei aber an eine recht erfolgreiche Zeit zurückdenken. 1997 hat es mit ihrem ersten Studio-Album, „Midget Tossing“, begonnen, wobei der Erfolg erstmal ausblieb. 2003 landeten sie mit ihrem vierten Album, „Ocean Avenue“, einen regelrechten Hit. Das Album erzielte doppelten Platin-Status in Amerika und der Titelsong ist bis heute der Song, mit dem man Yellowcard verbindet. Nach Ocean Avenue veröffentlichten sie bis 2014 fünf weitere Alben, die alle nicht an den Erfolg ihres vierten Albums anknüpfen konnten, wobei sie aber immer den Geschmack ihrer Fans getroffen haben.

Die Besonderheit dieser Band ist ihr Einsatz einer Violine im Großteil ihrer Lieder, die in den meisten Fällen auch die Dynamik der Songs vorgibt. Ihre Texte beschäftigen sich oftmals mit sehr emotionalen Themen, wie Freundschaft, Liebe oder Ängsten, die es zu überwinden gilt. Dabei findet sich auf jedem ihrer Alben eine Mischung aus dynamischen Songs mit schnellem Gitarrenspiel und starken Drums und ruhigen, entspannten Balladen.

Im Juni 2016 veröffentlichten Yellowcard die erste Single („Rest In Peace“) ihres kommenden neuen Albums und kündigten ihre Auflösung an. Ab Oktober beginnt ihre letzte Tour, die sie rund um den Globus führen wird. Ihr letztes Album trägt den Namen der Band und wurde am 30. September veröffentlicht.

Man merkt dem Album definitiv an, dass es sich hierbei um einen Abschied handelt. Die Texte handeln von Abschiedsbewältigung, einem positiven Blick in die Zukunft und Veränderungen, die jeder Mensch mitmachen muss, aber auch bewältigen kann. Es ist eine Platte, die nur für ihre Fans aufgenommen wurde, um sich ein letztes Mal für die Unterstützung zu bedanken und „Auf Wiedersehen“ zu sagen.

Musikalisch hat sich nicht viel verändert. „Got Yours“, „What Appears“ und „Empty Streets“ stellen ihren Gitarrensound in den Vordergrund und sorgen für den rockigen Teil des Albums, während „Leave A Light On“, „I’m A Wrecking Ball“ und der sieben Minuten lange letzte Song „Fields & Fences“ mit ihrer ruhigen Art problemlos Emotionen in den Zuhörern weckt.

Auch wenn ich nur so alt bin, wie die Band selbst, hab ich beinahe jedes ihrer Alben gehört und wurde nie enttäuscht, auch hier nicht. „Yellowcard“ ist ein typisches Yellowcard-Album geworden, das zumindest Fans der Band zufriedenstellt und einen gelungenen Abschluss ihrer Karriere darstellt. Obwohl die Violinklänge dieses Mal eindeutig zu kurz kommen, kann ich jedem Pop-Punk Fan empfehlen dem Album eine Chance zu geben.

Vielen Dank für 20 Jahre emotionalen Pop-Punk.

Autor: Felix Kellig