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Album der Woche KW 30: Zwanie Jonson – 11 Songs For A Girl

Zwanie Jonson, das ist der Künstlername von Christoph Kähler und der war über 30 Jahre lang als Live-Schlagzeuger unterwegs, zum Beispiel für Fanta Vier und Fettes Brot. Irgendwann entschloss er sich, diesen Job an den Nagel zu hängen und in seinem eigenen Studio selbst Musik zu mache. 11 Songs For A Girl ist sein drittes Soloalbum.

Als Recording Artist veröffentlicht er Pop-Alben. Sein Musikerkollege DJ Koze beschreibt das so:  

Die Süße und Freundlichkeit, die sich durch alle Songs zieht, lässt einen glauben, Zwanie stehe kurz vor seiner Erleuchtung.

Deshalb hat DJ Koze 2007 das erste Soloalbum von Zwanie mit rausgebracht. Am Donnerstag erscheint dann der dritte Streich, diesmal beim Label Staatsakt. Dort erschien auch schon das Vorgängeralbum. Auf diesem wiederum war der Song Golden Song, der durch den Kinofilm Victoria ein Radiohit wurde und Zwanie zu einiger Bekanntheit verhalf.

Zwischen dem Vorgängeralbum I’m A Sunshine und 11 Songs For A Girl liegen ganze sechs Jahre: Zwanie setzt sich keine Deadlines. Da liegen die Songs auch mal ein paar Jahre, bis er sich wieder mit ihnen beschäftigt und sie dann für ein Album fertig produziert. Den Album-Opener Heavy Sea hat er schon 1997 geschrieben, eigentlich als Brit Pop Hymne. Nun ist eine Folk-Ballade daraus geworden.

Das ganze Album ziemlich abwechslungsreich. Disco Blue ist eher etwas Tanzbares, der Beat dominiert und der Song ist relativ  gleichförmig und klingt nach 80er-Pop. Dann gibt es noch Songs wie Be My Girl Tonight, mit Klarinette, gezupfter Gitarre und Claps – fast wie ein spanisch angehauchte Sommersong. Candlelight ist eher folkig, mit Gitarre, Bass und ein bisschen Synthie. Was aber alle Songs gemeinsam haben ist so eine Grundentspanntheit. Zwanie singt sehr befreit und gut gelaunt. Die Songs sind ganz leicht und laden zum Tanzen ein. Es ist zwar nichts extrem Anspruchsvolles oder Künstlerisches, aber 11 Songs For A Girl hat Charme und eignet sich ziemlich gut als Sommeralbum.

Text: Julia Riese
Foto: Martin Morris