Die schwedische Folkrockband EQV hat vergangenen Freitag ihr zweites Album „Untold Stories“ veröffentlicht. Dabei lässt ihr Name, der für „Esse quam videri“ also „Besser Sein als Schein“ steht, bereits erahnen, dass es sich hier nicht um Mainstream handelt. Die vier Musiker aus Örebro experimentieren gerne mit verschiedenen Instrumenten möchten ihren eigenen, innovativen Sound kreieren.
Gegründet wurde die Band 2012 von den Songwritern Isabelle Ulfdotter, Jimmy Hillberg und Esbjörn Lilja, in den folgenden Jahren kam außerdem Max Häggberg an den Drums dazu.
Wichtig ist den vier Musikern vor allem ihren eigenen, innovativen Sound zu kreieren und das ist ihnen auf „Untold Stories“ sehr gut gelungen.
Insgesamt klingt die Platte nachdenklich, melancholisch und stellenweise etwas düster – zwischendurch gibt es aber auch unbeschwerte Song zu hören. Das Besondere ist aber die Verbindung von modernen, elektronischen Klängen mit außergewöhnlichen Instrumenten wie einer singenden Säge oder einem Theremin. Wenn man am Anfang von „Space Between“, eine Klavierballade über den inneren Abschied nach einer Beziehung, genau hinhört, erkennt man sogar das Tiken eines Metronoms, als Metapher für eine alte Wanduhr.
Die Inspirationen für „Untold Stories“ kamen unter anderen von einer Reise nach Bolivien. Nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums „One Way Up“ 2015, wollten sich die drei Songwriter mit den Musikern vor Ort austauschen und neue Ideen sammeln. Ihre Reise hatte aber auch einen zweiten Grund: Isabelle interessiert sich sehr für die wachsende Bewegung von Menschen mit Behinderung in Südamerika. Sie selbst hat eine Sehschwäche und möchte, wie sie selbst sagt, Brücken zwischen Menschen bauen – unabhängig von ihren Fähigkeiten, ihrem Geschlecht oder ihrer Herkunft.
Darum geht es eben auch auf dem Album „Untold Stories“ – jeder Mensch hat seine eigene Geschichte zu erzählen.
Text: Anna Knake
Foto: Elin Häggberg