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Musik, Sommer und Sonnenschein bei Rock im Park 2018

Trailer zu Deadpool 2 und einem Film über die Erfolgsband Queen in Dauerschleife; ein crowdsurfender Jesus, der Casper – so meint er selbst – „einerseits glücklich andererseits aber auch verwirrt“ zurücklässt. Große Fahnen, bunte Luftballons, sowie tanzende Bananen bei 30 Seconds to Mars. Wohl auch nicht zu vergessen: die fröhliche Polonaise der Bühnen Security während dem Auftritt von Snow Patrol und schließlich eine rundum starke Performance von Muse zum Festival Abschluss.

Rock im Park, Konzert, Nürnberg, Musik

Freitag: erstes Konfetti für die Zeppelin Stage

Es war wieder einmal soweit: vom 01. bis 03. Juni. 2018 kehrten Rock im Park und mit ihm tausende Musikfans zum alljährlichen Festivalwochenende rund um den Dutzendteich und das Zeppelinfeld in Nürnberg ein. Von Rap über Rock bis hin zu entspannenden Balladen, es war wieder einmal einiges geboten. Außerdem zeigte sich der Wettergott im Vergleich zu den letzten zwei Jahren auch mal wieder etwas gnädiger und beschenkte alle Festivalbesucher mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 30°C. Auch wenn das bedeutete, dass man schon nach kurzem Aufenthalt in der Menschenmasse fast nur noch als ein knallrotes, verschwitztes Wesen zu erkennen sein und man 100%ig einen Sonnenbrand mit nach Hause tragen würde: keiner der Besucher lässt sich von egal welchem Wetter davon abhalten zu seinen Lieblingsbands zu tanzen, einen Moshpit anzuzetteln, anderweitig zu feiern oder einfach entspannt auf der Wiese zu chillen.

Eigentlich höre ich ja vor Rock im Park immer in die verschiedenen Bands rein, um herauszufinden was denn zu meinem Musikgeschmack passt, denn ich denke ich bin nicht die einzige, die nicht jeden Künstler kennt und dazu offen ist ihren musikalischen Horizont zu erweitern. Bands wie Walking on Cars, Jimmy eat world, Kaleo und Muse sind mir dabei besonders in Erinnerung geblieben und ich denke, dass ich mich in nächster Zeit doch etwas vertiefter mit deren Musik befassen werden. Zu meinen persönlichen Highlights zählen aber die doch recht unterschiedlichen Auftritte von Casper am Samstag und Snow Patrol am Festivalsonntag. Beide präsentierten ihre neuen Alben auf der großen Bühne.

Rock im Park, Konzert, Nürnberg, Musik

Samstagabend: Casper zwischen Kamera, Security und Publikum

Nach einem Western Intro bei dem man auch hätte denken können, dass gleich ein Cowboy auf seinem hohen Ross die Bühne betritt, fällt der Vorhang und es steht doch ein Casper dahinter so wie Fans ihn kennen und lieben. Gute 90min begeistert er mit seinem neuen Album Lang lebe der Tod, aber auch mit einigen alten Songs wie Hinterland oder Im Ascheregen. Zudem brachte Casper neuen Merchandise zu Rock im Park. Ein T-Shirt mit einem darauf gedruckten Kommentar, in dem sich jemand beschwert, dass das Schwesterfestival Rock am Ring durch Künstler wie Casper bald in „Rap am Ring“ umbenannt werden würde und was für eine Schande es doch sei, dass sich seine „geliebten Rocker und Metaller die Bühne mit so einem teilen müssen“. Die insgesamt 200 Exemplare, die sich Rock im Park und Rock am Ring teilten kamen bei Fans so gut an, dass sie innerhalb weniger Stunden bereits komplett ausverkauft waren. Schade eigentlich. Ich hätte schon gern eins genommen.

Rock im Park, Konzert, Nürnberg, Musik

Sonntag: Snow Patrol – als Vorband für den letzten Headliner des Festivals – berührt viele Zuhörer nach langer RiP-Abstinenz mit einem neuen Album und bekannten Liedern wie „Run“ oder „Chasing Cars“.

Auf der anderen Seite zeigte sich die ruhigere und mit Balladen ausgestatte Band Snow Patrol – als direkte Vorband für den letzten Headliner Muse – nach langen Jahren der Abstinenz auch endlich wieder auf der Rock im Park Bühne. Zugegebenermaßen war es schon recht leer für einen Auftritt auf der meist überlaufenen Zeppelin-Stage und einige Zuhörer haben den Auftritt vermutlich auch nur wie Warteschleifenmusik wahrgenommen. Mir war es aber eigentlich auch ganz recht im 1. Wellenbrecher ausnahmsweise einmal nicht zerquetscht zu werden und alle drei Minuten den nächsten Crowdsurfer über mich drüber wuchten zu müssen. Bei wohl bekannten Songs wie Run (vielen wird die Version von Leona Lewis vielleicht mehr sagen) und Chasing Cars (Grey’s Anatomy Fans werden sich bei dem Namen wahrscheinlich schon an die Musicalfolge der 7. Staffel erinnern) ließen sich dann doch noch ein paar mehr Interessierte dazu bewegen in die Lyrics miteinzusteigen.

An sich könnte man bestimmt in der länge eine 300 Seiten langen Buches über das ganze Wochenende ins Detail gehen, aber das würde wohl die aller wenigsten Menschen wirklich interessieren. Alles in allem war es – trotz Sonnenbrand und blauen Flecken – ein gelungenes Wochenende. Ich habe die Bands gesehen, die ich sehen wollte; die Bühnen Security hat sich darum bemüht, dass niemand verdurstet und immer wieder mit Wasser ausgeholfen und ich bin jetzt einfach nur noch gespannt darauf welche Künstler sich für 2019 ankündigen.

Autorin: Michaela Raab