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Album der Woche KW32: Teamboys und so – Symba

New Wave- und Underground-Rap. Sagt euch noch nichts? Dann habt ihr vermutlich auch noch nie etwas von Symba gehört, und nein, es geht nicht um König der Löwen. Auf der neuen EP des Berliner Rappers wird sein etwas alternativer Vibe sehr deutlich. Unsere Musikredakteurin Madelaine hat für euch reingehört.

Die woll’n ein Album, doch bekomm’n kein Album / Das‘ ’n 3-Gang-Menü und nicht all-you-can-eat

Mit diesem Satz trat Symba 2020 auf Battlefield Freestyle vor sein Publikum. Ein Jahr darauf veröffentlicht der Berliner Rapper völlig aus dem Nichts seine EP „Teamboys undso“. Der König der Löwen und des Underground-/ New Wave-Raps bleibt sich und seinem Stil dabei treu.

Nach seinem Erfolgs-Track Angels Sippen, welcher 2020 aus den JBL-Boxen jeglicher aus Plastikbechern trinkenden Jugendlichen am Kanal dröhnte, folgt nun sein Überraschungs-Release – diesmal aber ohne Party-Ohrwurm. Sein neuartiger, teils ignoranter Flow ist und bleibt eine Mischung aus entspannten, unaufgeregten artsy vibes und abgehackten Phrasen. Die Beats sind ähnlich strukturiert. Noch bevor man die eine Wave verstanden hat, kommt schon die nächste. Und trotzdem ergibt seine Musik einfach Sinn. 

Seine plakativen Aussagen bleiben stehen, wie sie sind. Er trägt weiße Nikes „wegen Popkultur“, ist aber kein „Hypebeast“ oder „Copy-Paste“, wie er in Wood Talk klar herausstellt. Die Wortfetzen wirken dahingestellt, sind aber für den 21-jährigen so voll aussagekräftig und einfach complete.

Die Mischung aus Hood- bzw. Street-Vibes und Drogenszene mit den schlichten Gedanken und Aussagen, und der gezielten aber unaufgeregten Auseinandersetzung mit den Problemen der heutigen Gesellschaft wie Rassismus und Sexismus in seinen Tracks, macht jeden Song für sich zu einem Ist-Zustand. Und das, ganz ohne dabei pathetisch zu wirken. Als Teil der Gang, ist es egal woher du kommst oder „was“ du bist. 

Der Rapper erfasst genau den aktuellen Zeitgeist. Symba bringt in seinen gerade mal knapp zwei-minütigen Tracks eine gewisse Selbstverständlichkeit zum Ausdruck, die dem Deutschrap und der Hip-Hop-Szene bislang gefehlt hat.

Der Release von Teamboys undso zeigt – once again – wie vielseitig Symba ist. Bourgeoisie bis Block. Lightweight bis deep. Banal bis ignorant.

Autorin: Madelaine Wilma