Heute im Album der Woche: Bloodywood – eine indische Folk-Metal-Band, die international für Furore sorgt. Wie sie entstanden ist und was das Genre ausmacht, erfahrt ihr hier.

Heute gibt es etwas musikalisch Ungewöhnliches für euch im Album der Woche. Bloodywood ist eine indische Folk Metal Band, die in den letzten Jahren etwas durch die Decke gegangen ist und einen Namen für sich machen konnte.
Im Endeffekt nichts anderes als eine Mischung aus indischer Folkmusik beziehungsweise Punjabi, etwas Postcore-Metal, Hip-Hop und ‘ne Menge Power. Ein bisschen so, als würde die Punkband von nebenan zusammen mit dem Dorfblasorchester Musik machen. Bloodywood ist hier auf der internationalen Ebene auch ein Vorreiter, da es sonst kaum Bands aus der Richtung gibt, die außerhalb von Indien Erfolg haben.
Ursprünglich hat die Band Bollywood-Songs gecovert beziehungsweise parodiert, aber der passende Sänger dafür hat noch gefehlt. Erst durch Zufall haben sich dann Karan Katiyar, Gitarrist und Flötist der Band und ursprünglich Rechtsanwalt, und der Sänger Jayant Bhadula, ursprünglich Talentscout, auf einem Konzert kennengelernt. Anschließend haben sie zuerst zu zweit Coversongs produziert, wodurch sie erste Aufmerksamkeit erlangten. Passend dazu heißt auch das erste Album der Band “Anti-Pop”. Danach kam 2018 der Rapper Raoul Kerr hinzu und sie produzierten ihren ersten eigenen Song, der an einen Punjabi-Folk-Song angelehnt wurde.
Das Album Nu Delhi ist ähnlich wie der Name schon verrät: Die Power geht steil nach vorne und macht unglaublich viel Laune. Das klingt etwas wie Rap- oder Nu-Metal aus den 2000ern, gemischt mit etwas ganz Neuem. Der Einstieg scheppert dabei schon einmal sehr gut und wird mit jedem Song energetisch fortgesetzt. Besonders den titelgebenden Song “Nu Delhi” und das Feature mit Babymetal “Bekhauf”, was auf Hindi so viel heißt wie “furchtlos”, haben es mir sehr angetan.
Autor: Moritz Meckl