Artists for Refugees: Für Flüchtlinge spenden und Künstler genießen. Das Schicksal von Flüchtlingen, die wegen Krieg und Terror über das Mittelmeer fliehen mussten, hat viele Menschen in Deutschland bewegt. Und nicht wenige haben sich die Frage gestellt: Wie können wir den Flüchtlingen hier in Deutschland helfen? Julia Rupprecht aus Erlangen hatte dazu eine ganz besonders kreative Idee. Sie gründete die Initiative Artists for Refugees. Und die funktioniert etwa so: Ein Künstler bietet seine Kunst im Internet an. Und diese Kunst, sei es ein Kunstwerk, ein Konzert oder ein Gedicht, wird dann verkauft. Doch das Geld geht nicht an den Künstler selbst, sondern an ein Hilfsprojekt für junge Flüchtlinge.
Ein Projekt wie Artists for Refugees hat es in dieser Weise in Deutschland noch nicht gegeben. Doch Julia Rupprecht findet: Artists for Refugees schafft eine ganz besondere Verbindung zwischen Spender, Künstler und den Flüchtlingen: „Der Künstler und der Spendengeber, die sind beide schon mal durch das Ereignis verbunden. Und ich glaube auch, dass man einen stärkeren emotionalen Bezug auch zu den Spendenempfängern herstellt.“ Bei Artists for Refugees spenden die Künstler also ihren Lohn. Und der geht dann an die Hilfsorganisation Terre des Hommes. Das Geld, welches bei Artists for Refugees zusammen kommt, fließt an Projekte in Berlin, in Halle und in Magdeburg. Dort organisiert Terre des Homme Therapien und Betreuungsmöglichkeiten für traumatisierte Kinder und Jugendliche.
Artists for Refugees gibt es schon seit Februar. Seitdem haben elf Spender das Angebot genutzt, sich für einen Künstler entschieden und das Geld dann gespendet. Doch Rupprecht hat den Eindruck: Das Flüchtlingsthema ist in den Medien heute weniger präsent. Und deshalb ist es auch schwieriger die Leute zu erreichen. Optimistisch bleibt sie aber trotzdem: „Ich bin über jeden Euro dankbar, der dann an diese Hilfsorganisationen fließt.“ Künstler bieten ihre Kunst bislang auf Artists for Refugees zur Spende an. Von Dichtern und Performancekünstlern über Autoren und DJs bis hin zu Kinderliedermachern ist alles dabei. Julia Rupprecht sagt: Flüchtlingskinder und Jugendliche müssen langfristig gefördert werden. Das Projekt Artists for Refugees hilft dieses Ziel zu erreichen und fördert gleichzeitig das kulturelle Angebot. Weitere Infos gibt es unter www.artistsforrefugees.de.
Rubrik: Kultur
Autorin: Hannah Liesenfeld
Erstausstrahlung: 22.11.2016
