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Rezension: Global Pop – Das Buch zur Weltmusik

Wenn mensch Theater- und Medienwissenschaft an der FAU studiert, dann werden quasi alle Medien mal behandelt: Kino, Fernsehen und Computerspiel. Was dabei immer etwas zu kurz kommt ist die Musik. Deswegen habe ich mir das Buch Global Pop – Das Buch zur Weltmusik angeschaut, um etwas über den Tellerrand meines eigenen Studiums zu blicken.

Zuerst sei gesagt, dass es sich bei Global Pop nicht um Populär Musik im eigentlichen Sinn handelt. Allgemein ist Weltmusik ein Phänomen, das entstanden ist, als außereuropäische Musik in unseren Kulturkreis Einzug gehalten hat. Diese Definition wirkt auf den ersten Blick vielleicht etwas banal, reicht aber, um in die Thematik einzusteigen.

Quelle: J.B. Metzler Verlag

In Global Pop wird versucht den Begriff von verschiedenen Sichtweisen zu betrachten, um herauszufinden, was Weltmusik 2.0, also in Zeiten von weltweiter Vernetzung und Digitalisierung eigentlich ausmacht.

40 Beiträge versuchen dem Leser das Phänomen näher zu bringen. Dabei werden verschiedenste Facetten betrachtet, von allgemeinen Konzepten über einzelne Musiker bis hin zu besonderen Techniken wird versucht, den Begriff so breit gefächert wie möglich zu beschreiben. Das Buch ist dabei in vier Kapitel unterteilt: Konzepte und Anschlüsse, Akteure und Projekte, Infrastrukturen und Instrumente, Sound und Raum. Für Einsteiger der Thematik ist diese Einteilung jedoch weniger hilfreich, da zu Beginn zwar einige zentrale Begriffe eingeführt werden, aber nie ganz deutlich wird, was genau nun Weltmusik eigentlich ist.

Eigene Artikel haben mich persönlich interessiert, z.B. die kulturwissenschaftliche Herangehensweise von Birgit Ellinghaus, Klaus Näumanns Betrachtung von Weltmusik Festivals oder auch Oliver Seibts Artikel über den J-Pop aus Japan.

Wer mehr über einzelne Aspekte des Phänomens Weltmusik erfahren möchte, für den bietet das Buch einige Aufsätze, um in das Thema einzusteigen. Da es eine wissenschaftliche Veröffentlichung ist, ist es eher weniger spannend oder unterhaltsam das Buch von Anfang bis Ende zu lesen. Das Glossar vereinfacht das Nachschlagen, aber an mancher Stelle hätte ich mir, als Neuling in der Musikwissenschaft, gerne einige Hörbeispiele gewünscht, damit man nicht nur auf dem Papier, sondern auch im Ohr eine Vorstellung davon bekommt, was Global Pop ist.

Rubrik: Kultur

Autorin: Lea Maria Kiehlmeier