Auch dieses Jahr hat sich funklust in Gestalt von Julian und Lea auf dem Taubertal Festival 2017 herumgetrieben. 15000 Menschen waren zwischen Donnerstag und Sonntag in Rothenburg ob der Tauber, um sich knapp 50 Acts anzuschauen. Das Wetter spielte dieses Jahr nicht ganz mit, aber auch der Regen konnte die Besucher nicht davon abhalten, entweder vor der Mainstage oder der Sounds for Nature-Bühne im Matsch Stellung zu beziehen. Der Aufbau des Geländes hat sich im Vergleich zum Vorjahr etwas verändert: die Sounds for Nature-Bühne stand dieses Jahr auf der anderen Seite der Tauber und war von der Fressmeile und der Mainstage abgeschottet. Der Bereich vor der Mainstage wurde durch weniger Bauzäune begrenzt und so gab es mehr Platz, um sich die Hauptacts anzuhören und anzusehen.
Dieses Jahr gab es nicht nur einen Green Camping-Bereich im Tal, sondern auch auf dem Campingplatz Berg. Florian Zoll berichtete funklust in zwei Interviews, wie das neue Konzept angenommen wurde und wie das Resumee zum Festival von Seiten des Veranstalters aussieht.
Interview mit Florian Zoll am Freitag
Interview mit Florian Zoll am Sonntag
Funklust hat auch Künstler zum Interview gebeten. Tim Vantol und die Newcomer aus Kanada, Oaks above, standen Julian Rede und Antwort.
Interview mit Tim Vantol
Während wir Tim Vantol bereits vor eininger Zeit bei uns im Studio begrüßen durften, sind Oaks Above Neulinge im Musikbusiness. Sie arbeiten gerade an ihrem ersten Album – die Single „Human“ ist aber schon veröffentlicht.
Interview mit Oaks Above
Einen Wehrmutstropfen gab es allerdings: Die Antilopengang musste ihren Auftritt am Sonntag leider kurzfristig absagen, da sich Panik Panzer am Tag vorher den Arm gebrochen hat. Spontan übernahm The Prosecution den letzten Slot auf der Sounds for Nature Bühne. Die hatten am Nachmittag eine Akustik-Session beim Deluxe Music Truck und haben sich nicht lange bitte lassen.
Weil die funklust-Redakteure nicht denselben Musikgeschmack haben, folgen nun ihre Highlights einzeln.
Julian: Ich hatte mich schon lange vor dem TTF auf Tim Vantol gefreut – er war ja auch schon bei uns im Studio. Tolle Musik und verdammt sympathischer Typ! Ja, er hat geliefert. Überrascht hat mich die The Kyle Gass Band – den Jungs merkt man einfach an, dass sie Spass auf der Bühne haben. Der Auftritt von Jennifer Rostock war solide; ist aber nicht gany mein Geschmack. Bei Rise Against wars wirklich laut. Schade eigentlich. Oaks Above waren vor ihrem Auftritt bei uns zum Interview – entsprechend hab ich mir den letzten Slot auf der Sounds for Nature Bühne nicht entgehen lassen. Die Musik hat mir wirklich gut gefallen. Die Bühnenshow ist zurückhaltend, ohne Effekthascherei, aber mit interssanten Sound-Effects. Den Samstag hab ich dann auf ner Hochzeit verbracht und das Feld komplett Lea überlassen. Die Headliner am Sonntag haben mich dann nicht wirklich vom Hocker gerissen – bis auf Itchy. Die hätte man ruhig später auf die Bühne schicken können. Alligatoah hatte ein wirklich tolles Bühnenbild mit spektakulärer Show (im Gegensatz zu In Extremo ohne Feuer). Das wirkte aber alles sehr einstudiert. Dem Publikum wars egal. Ach ja – am Sonntag hat die Gewinnerband des Emergenza Wettbewerbs auf der Hauptbühne gespielt (nach Itchy). Sehr jung, etwas wenig Show. Musikalisch waren die nicht mein Fall, handwerklich aber ganz gut. Interessant war auch der Auftritt von Beats Unlimited Crew, eine der Emergenza Bands. Mein persönliches Fazit: Unterschätzt die Sounds for Nature Bühne nicht – die kann was!
Lea: So ziemlich alle Acts, die ich gesehen habe, haben mir gefallen. Besonders gut fand ich allerdings The Kyle Gass Band. Man merkt einfach, wie viel Bühnenerfahrung sie haben und dass sie es gut schaffen, ihr Publikum zu begeistern und dabei selbst auch super viel Spaß zu haben. Emil Bulls haben auch auf dem Taubertal mal wieder bewiesen, wie viel Energie sie in ihre Konzerte legen. Alligatoah, auf den ich mich sehr gefreut hatte, brachte zwar das beeindruckendste Bühnenbild mit, allerdings wirkte seine Performance auf mich sehr austauschbar und der Künstler fast schon gelangweilt. Rise Again(st) spielten eine solide Show, die man von einem Headliner erwartet. Dass Blues Pills live besser rüberkommen als auf Platte ist wohl kein Geheimnis und auch auf der Sounds for Nature überzeugten sie mit ihren kraftvollen Songs und der Energie ihrer Performance. Alles in allem gab es auf dem Taubertal eine bunte Mischung an unterschiedlichster Musik, bei der wohl für jeden das eine oder andere dabei war.