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Konzertreview: Leyya am 24.02.2018 im Club Stereo in Nürnberg

Beim funklust mischpult stoße ich immer wieder auf neue Musik, die mir direkt beim ersten Anhören gefällt, obwohl ich den Künstler oder die Band noch nie gehört habe. So war das auch bei Leyya aus Österreich der Fall. Vor einem knappen Monat liefen sie mit ihrem Song Heat zum ersten Mal in unserem Kultur- und Musikmagazin und haben mich mit ihrem Indie-Sound mit leichtem Elektroeinschlag sofort begeistert. Die Stimme von Sängerin Sophie trägt einen sanft durch die Tracks. Da hat es sich natürlich perfekt getroffen, dass die Band auf ihrer Tour zum neuen Album Sauna in Nürnberg im Club Stereo halt gemacht hat. Die Vorband Mickey bereitete dann das angenehm volle Stereo angemessen auf den Hauptact vor. Das Publikum lockerte schon einmal die Muskeln und wartete dann gespannt auf Leyya, die in Live-Besetzung nicht zu zweit, sondern zu viert auf der Bühne stehen. Leider musste man sich, auf Grund eines technischen Defekts, 30 Minunten gedulden, bis es endlich losging. Der Schuldige war schnell gefunden: es war ein defektes Kabel, weshalb die Band nicht pünktlich starten konnte. Da auf einer Bühne aber bekannterweise nicht nur ein einsames Kabel liegt, dauerte es eben jene halbe Stunde, bis elektronische Indieklänge durch den Keller in der Klaragasse schwallten.

Das Publikum nahm die Verzögerung gelassen, unterhielten sich oder holten sich ein neues Getränk an der Bar. Nun aber zum eigentlichen Konzert. Für mich ist es immer etwas seltsam auf ein Konzert zu gehen, wo ich die Musik nicht schon vorher rauf- und runter gehört habe. Der Vorteil daran ist: ich werde eher positiv überrascht als enttäuscht. Der Nachteil: ich kenne die Songs nicht gut genug, um sie mitsingen zu können. Bei Leyya traf aber, von der Verspätung mal abgesehen, alles Positive zusammen. Die Musik macht ohnehin schon gute Laune, weil sie mal ruhig und mal kraftvoll daherkommt, die Performance der Gruppe macht Spaß und sie ist nahe am Publikum. Die Gäste stiegen auf das Angebot der Band, sich zur Musik zu bewegen, ein und bald tanzte fast jeder mit. Leider war, auf Grund der technischen Schwierigkeiten das Konzert sehr kurz, ich hätte gerne noch mehr Leyya live gehabt. Nicht nur musikalisch, sondern auch live hat Leyya auf jeden Fall das Zug, zum nächsten geilen Scheiß zu werden.

Rubrik: Musik
Autorin: Lea Maria Kiehlmeier