A Tale of Golden Keys sind für entspannten Indie-Pop bekannt. Bisher haben sie zwei Scheiben veröffentlicht – Everything went down as planned und Shrimp und jetzt haben sie auf ungewöhnliche Weise nachgelegt.
Ihr drittes Album ist der Soundtrack zum gleichnamigen Film Tyry. Der Filmemacher und Bekannter der Band, Kilian Reil, dokumentiert darin seinen Trip durch Jakutien in Russland. Eindrucksvoll vertonen A Tale Of Golden Keys dabei die ebenso beeindruckenden Bilder.
Einen Ticken ruhiger als gewohnt steigt mensch in die Platte ein und zwar mit dem Instrumentalstück Departure. Deep in the Woods vermittelt mir genau das Gefühl, das ich habe, wenn ich im Wald spazieren gehe und einfach vor mich hin laufe, ohne Ziel, ohne Eile aber mit genug Tatendrang, um einfach loszugehen. Der titelgebende Song Tyry ist das mystischte Stück auf der Platte. Rauschende Geräusche werden zum Ende von gezupfter Gitarre abgelöst, was das abgefahrene Klangerlebnis wieder auf den Boden der Musik zurückführt. Mein persönlicher Lieblingssong ist Golden, weil er sich jeder Stimmung anzupassen scheint.
Das Album ist so ruhig und gleichzeitig abenteuerlich, wie die Reise in ein fremdes Land nur sein kann. Wer also eine Runde abschalten möchte, um sich dann mit voller Energie in etwas Neues zu stürzen, der sollte sich die sieben Songs auf dem Album auf jeden Fall anhören.
Autorin: Lea Kiehlmeier