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Album der Woche KW 8: Collab EP – Gaspar Narby

Am 11.12.2020 hat der 24-Jährige gebürtige Schweizer Gaspar Narby seine neue „Collab EP“ veröffentlicht. Die melodischen Klänge machen sie perfekt für entspannte Lockdown-Tage in den eigenen vier Wänden. Zu den vier Songs kann man die Füße wippen, die Finger schnipsen und sich einfach fallen lassen in ein Bett aus soften Vocals und beflügelnden elektronischen Elementen. 

Eingeführt in die Kunst der elektrischen Musik wurde Narby von Franz Treichler (Frontsänger der Band „The Young Gods“), während er die populäre Musik am renommierten Goldsmith College in London studiert hat, der Stadt, in der er jetzt wohnt.

Narby sagt, die purste Form der Verbindung sei es, zusammen Musik zu machen. Das merkt man auch in seiner kürzlich erschienenen EP, in der alle vier Songs jeweils von einem anderen Gast Farbe bekommen. Neben der Songwriterin LEES, die schon 2017 auf Narbys Debutsingle zu hören war, gibt es in der Collab EP auch Features mit St Luna, Taura und FOZSA. Narby wollte seinen Freunden und Weggefährten, wie er sie nennt, Raum für ihre Geschichten und Visionen geben, die er dann mit elektronisch erzeugter Musik untermalt.

Obwohl es keine thematische Grundidee für die EP gab, lässt sich beim Hören schnell feststellen, dass sie das Herz anspricht, mal in Freude und mal in Trauer. So singt St Luna in „Bedroom“ von Sonntagen, die man am liebsten zu zweit im Bett verbringt als Belohnung für die letzte Zeit harter Arbeit. In „Fragments“ geht es dann mit Taura, einer Unibekanntschaft von Narby, weiter, die uns von einer gescheiterten Liebe erzählt. In „lie low“ ist FOZSA mit dem Songtext nicht sehr konkret, doch auch dieser dreht sich um Liebe. Er singt von einer Person, bei der er sich wohler fühlt und mit der er gerne versuchen würde zu fliegen. Am Anfang der EP steht der Song „sleepless“, der von LEES melodischer Stimme geprägt ist und von schlaflosen Nächten und flüchtigen Liebschaften handelt.

Was gibt die EP klanglich her? Die Beats sind unglaublich pulsierend und reißen mit in ein Herzschmelzen. Der Soundtüftler Narby beweist, dass er die richtige Mischung aus Pop und Elektro erzeugen kann, was sich nicht etwa als unstimmig erweist, sondern eher als sehr angenehme Harmonie auftritt. Die Tracks sind rhythmisch anspruchsvoll und wirken entspannend auf die Seele. 

Abschließend kann ich sagen, dass mir die EP wirklich sehr gut gefallen hat und dass ich in Zukunft sicher mehr aus dieser Richtung entdecken möchte. Ich bin gespannt darauf, wie es für Gaspar Narby musikalisch weitergeht und freue mich auf seine nächste Veröffentlichung.

Autorin: Miriam Hofmann