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Album der Woche KW5: Feuerschwanz – Memento Mori

Das Album des Schreckens ist erschienen. Die untoten blutgetränkten Waschlappen, äh Wikinger sind wieder auf Kaperfahrt.

Bild: Feuerschwanz

Sie sind wieder daaaaa!!!! 

Nein, nicht Santa Maria mit seiner Räuberbande, sondern Feuerschwanz. Sie sind mit ihrem neuen Album Memento Mori gekommen, um die Albumcharts zu kentern und sind mit Rang eins auch sehr erfolgreich. 

Die in Erlangen gegründete Band wird offiziell dem Genre Folk-Metal-Rock zugeordnet, wobei ihr neues  Album deutlich mehr in Richtung Metal geht. Vor allem der Powermetal hat in ihren Werken ein Zuhause gefunden. Dank der Freundschaft zu der Band Powerwolf, die sich als spirituelle Powermetalband sehen, hat Prinz R. Hodenherz III. aka Hodi so manche Gesangselemente übernommen. Durch diese und andere Freundschaften mit Metal-Bands hat sich die Band unter Hauptmann Feuerschwanz, dessen Markenzeichen ein kompletter Harnisch ist, von einer Spaß-Band zu der bekanntesten Band im Bereich des deutschsprachigen Folk-Metals erhoben. 

Gerade die Freundschaft ist auch unter den Bandmitgliedern ein sehr wichtiger Punkt, weshalb sie jedes Wochenende zusammen verbringen und nicht nur Lieder proben und neue Texte schreiben, sondern auch zusammen feiern gehen und Spaß haben. Deshalb prägen sich unangenehme Ereignisse besonders in den Werdegang der Band ein. Aber nicht nur in den Werdegang, sondern auch in die Texte. So auch bei dem neuen Album. Einige Grundideen für die Lieder kamen Hodi, als er nach einem Mountainbike-Unfall auf dem Krankenhausbett Langeweile hatte. So entstanden zum Beispiel die Ideen für das Lied “Rausch der Barbarei”, da Hodi sich auch im Rausch der Arzneimittel befand wie er auf ihrem Youtube Channel in der Folge „Memento Mori – Das Album des Schreckens“ bekannt gab. 

Dazu kam ein weiteres unangenehmes Ereignis. Ein Impfdurchbruch bei der Tonaufnahme zum Lied Warriors of the World United, wodurch die gesamte Band für mehrere Wochen flach lag. Allerdings nimmt die Band ihre Schicksalsschläge immer mit Humor, weshalb sie kurz nach der Genesung wieder auf der Bühne standen. Zusätzlich haben sie einige online Livehangouts mit ihren Fans gemacht, um möglichst viel Zeit mit ihrer Familie zu verbringen. Im Anschluss zu diesem Vorfall erlitt ein Freund der Band, der einen Gastauftritt bei dem Lied Warriors of the World United hatte, einen Hörsturz kurz vor dem Videodreh zu diesem Song. Dank modernster Technik, so wie sie es nannten, konnten sie ihn dennoch mit in das Video einfügen und so gemeinsam in die Schlacht ziehen.

Dieser Song spiegelt meiner Meinung nach das Album besonders gut wieder, da er zeigt, dass gemeinsam so manches Übel überwunden werden kann. Selbst im Angesicht des Todes kann so eine gute Zeit zusammen erlebt werden. Gerade dieser Tod wird durch die vielen Schlachten, ob als Rohirrim gegen die Orks oder als Hannibal gegen Rom immer wieder thematisiert. Bei so vielen epischen Schlachten darf aber der Spaß und Humor nicht fehlen und so wurden neben den elf Songs des Albums noch sieben Bonustracks aufgenommen. Somit haben sie die Idee mit den Bonustracks aus ihrem letzten Album wieder aufgenommen. Allerdings sind es jetzt nicht die sieben Todsünden, sondern einfach Lieder, die den Bandmitgliedern sehr gefallen. Unter den Todsünden verstehen sich Songs, wie zum Beispiel “I see fire” oder “Ding”, die die Lieblingslieder der Gauklertruppe sind. Hierdurch entstanden diesmal Coversongs von “Der Graf” über “Dragostea Din Tei” bis eben hin zu “Warriors of the World United”.

Schlussendlich muss ich sagen, dass ich das Album unfassbar feiere und innerhalb der letzten drei Wochen über 20 Stunden lang gehört habe. Vor allem gefällt mir daran die Entwicklung der Band über die letzten Jahre, die sie nun zu einem fabelhaften Meisterwerk gebracht hat. Aber auch den Umgang mit dem Thema Tod, mit dem man gerade in Zeiten von Corona häufig konfrontiert wird, haben sie grandios gemeistert. So haben sie mir über die letzten Monate, seit ihre erste Single des Albums herauskam, sehr geholfen. 

Jetzt heißt es nur noch abwarten und im Zimmer abrocken, bis ich die untoten Wikinger aus Franken endlich wieder live sehen kann. 

Autor: Thomas Kuhn