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Album der Woche KW 24: Versengold – Was kost die Welt

“Mit dem ironischen Weg [wollten wir] Menschen erreichen, welche sich primär mit unterhaltsamen Dingen beschäftigen. Wir wollten eben nicht mit erhobenem Zeigefinger herumlaufen und den Leuten vordenken, was sie zu tun haben.” (metal.de 01.2022)

Bild: versengold.com

Mit diesen Worten hat Malte den Titelsong des neuen Albums Was kost die Welt von Versengold vorgestellt. Mit einer ironischen, schon fast sarkastischen Art singt Frontsänger Malte mit seiner sechsköpfigen Band über die Klimakatastrophe. Die 2003 in Bremen gegründete Band ist durch die Nähe der See gerade von dieser geprägt. So haben sie in fast all ihren Song ein Element der Seefahrt mit enthalten. So bauen sie sich auch eine Jacht aus Plastikflaschen und tanzen mit ihrem Eisbären im sauren Regen, während sie gen Himmel rufen: Was kost die Welt? Mit diesem Song werden sie auch wieder ihrem Bandnamen getreu und besingen, wie wir Menschen auf der Erde All Inclusive leben und dann wieder die Zeche prellen und somit Fersengeld gegeben.  

Neben diesem gesellschaftskritischen Lied üben sie auch mit Bella Schau auf eine sehr amüsante Art und Weise Kritik an der Astrologie. Jedoch wird hier nicht einfach auf diese Pseudowissenschaft draufgehauen, sondern die Meinung der anderen Person akzeptiert und mit Humor genommen. 

Allgemein ist Humor bei Versengold einer der wichtigsten Aspekte des Lebens und so besingen sie, dass das Leben auch genossen werden sollte. Hierbei lässt gerade Malte seine Liebe zur See immer wieder mit einfließen. Dabei kann er am besten entspannen, wenn er mit seinen Lieben an oder auf dem Meer unterwegs ist. Den Humor merkt man besonders auch bei ihren Liveauftritten, bei denen sie wie eine enge Familie auf der Bühne auftreten. 

Dass sie jedoch nicht nur fröhlich und heiter sein können, sondern stürmisch und wild oder auch traurig, zeigt sich in ihrem neuen Album Was kost die Welt. So zieht ein Sturm in dem Lied Wilde Jagd auf. Dies zeigt sich dabei nicht nur im Text, sondern auch in der Art des Gesangs und dem Rhythmus, der vor allem durch das antreibende Schlagzeug erzeugt wird. Die Windsbraut dagegen zeigt die Sehnsucht der Band nach dem Wind und der See. Auch hier werden die Emotionen des Liedes dadurch verstärkt, dass es als Ballade gesungen wird. 

Schlussendlich ist die Band sehr vielschichtig und zeigt das mit ihrem neuen Album auf eine fabelhafte Weise. Trotz all der Emotionen in diesem Album sticht doch gerade die Freude am Leben und dem Spaß mit den Lieben am meisten heraus. So bleibt am Ende nur eins: Auch wenn man es nicht kann, kann man es dennoch probieren und so erhält man die Chance, dass daraus ein wunderschönes Abenteuer oder auch ein toller Tanz wird.

Autor: Thomas Kuhn