Herzklopfen, große Gefühle, Enttäuschung und zerbrochene Herzen – all das sind Inhalte des Debütalbums von JVKE. Im September veröffentlichte er nach einigen viralen Singles nun sein erstes Album “this is what ___ feels like”. Wie das klingt und wie er die Facetten der Liebe in seiner Musik ausdrückt, erklärt Lisa im Album der Woche.
Das ist das erste Album von JVKE in einem Ausdruck zusammengefasst. Wem der Name erst einmal nichts sagt, der wird vermutlich bei der Hälfte der Lieder auf dem Album “this is what ___ feels like” an Reels und TikToks erinnert und hat plötzlich wieder den unverwechselbaren Sound des Newcomers im Ohr.
Wobei er, abgesehen vom Debütalbum, gar nicht wirklich als Newcomer bezeichnet werden kann. Denn schon 2020 ging seine erste Single “Upside Down” viral. Darauf folgten bald weitere virale Hits wie “this is what falling in love feels like” und aktuell “golden hour”. Die insgesamt sechs Singles haben alle JVKEs ruhigen und doch euphorischen Upbeat-Stil und handeln mal von Herzbeben und mal von Herzschmerz. Im September wurden sie nun endlich in einem Album zusammengefasst und mit einer Reihe weiterer hitverdächtiger Songs aufgefüllt.
Das Schöne an dem Album ist, dass man es quasi am Stück hören kann, ohne direkt zu erkennen, wann der eine Song aufhört und der nächste anfängt. Alles klingt wie eine große Liebesgeschichte, vom ersten Funken bis zur letzten Verabschiedung. JVKE führt dabei stimmungstechnisch und inhaltlich von großen Gefühlen zu Zweifeln, schlaflosen Nächten und großem Herzschmerz. Dabei ist es trotzdem super schnell gehört, weil das gesamte Album insgesamt nur 33 Minuten umfasst. Die einzelnen Songs sind also eher kurz, dafür aber umso intensiver.
Aufgebaut ist das Album in vier Teile, die diese verschiedenen Stationen einer Beziehung abklappern. JVKE eröffnet mit “this is what falling in love feels like”, der zweite Block startet mit “this is what heartbreak feels like”, dann geht es im dritten weiter mit “this is what sadness feels like” und der letzte Block beginnt mit “this is what falling out of love feels like”. Den thematischen Blöcken sind dann jeweils noch zwei weitere passende Titel untergeordnet. Das ganze Album endet allerdings mit „i can’t help it”, einer Neuinterpretation von “Can’t Help Falling In Love” von Frank Sinatra, also einer Liebesballade. Das Schlusslicht des Albums bricht sogar vor der letzten Note ab und gibt nach dem eher Herzschmerz-lastigen zweiten Teil des Albums einen romantischen Ausblick in die Zukunft. So zumindest die Erklärung des 21-Jährigen Singer-Songwriters. Für ihn steht an jedem Ende einer Liebe nämlich bereits der Ausblick auf eine neue.
Was ich sehr an der Musik von JVKE liebe, ist seine Fähigkeit, das Gefühl, verliebt zu sein, musikalisch einzufangen. Viele Künstler:innen schaffen es meines Erachtens nach, gerade die schmerzhaften Gefühle der Liebe rüberzubringen, aber nur wenige singen auch mal von den schönen “Schmetterlingsgefühlen”. Ich kann es gar nicht anders erklären, aber wenn man sie auf den Ohren hat, fühlt man sich wieder wie frisch verliebt oder als wäre man der “Main Character” in einem Film.
Diese Lieder von JVKE sind auch diejenigen, die viral gehen. Gerade, weil sie sehr kinematisch wirken und neben dem typischen Upbeat-Pop auch viel Harmonie mit Geigen und euphorischen Beats beinhalten. Das und die Texte macht sie meiner Meinung nach auch prädestiniert für Viralität, sind an bekannten Phrasen und Liedern orientiert wie “I love you to the moon and back” oder “wonder if she loves me, loves me not”. Also gängige Phrasen, die schnell ins Ohr gehen und dort bleiben und trotz ihrer Einfachheit von JVKE musikalisch ziemlich aufregend inszeniert werden.
Wenn man auf sozialen Plattformen unterwegs ist, kommt man aktuell also nicht an ihm vorbei und wird es vermutlich auch in Zukunft nicht tun. Auch wenn dieses Album sein erstes und letztes in der “klassischen” Art, Musik zu veröffentlichen, sein wird. Er möchte seine Songs nämlich nicht mehr unter dem Druck der Musikindustrie produzieren. Laut eigenen Angaben wird er aber auch weiterhin online und somit ganz nah an seinen Fans Musik veröffentlichen. Beispielsweise wie auch aktuell in Form von Kurzvideos, in denen er seiner Familie oder Freunden zeigt, wie er seine Stücke am Klavier komponiert.
Wer also auf ein bisschen Kitsch und Gute-Laune-Musik steht oder sich gerne fühlt, als wäre er in einem Film, der sollte nicht nur in seine bereits viralen Songs reinhören, sondern auch mal dem ganzen Album eine Hörprobe gestatten.
Autorin: Lisa-Marie Guja