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Album der Woche KW 27: Halflives – Inferno

Die Alternativ-Rockband Halflives hat nach längerer Wartezeit am 30.06. ihre neue EP “Inferno” veröffentlicht. Konnte die Band trotz Umstrukturierung ihren Sound weiterentwickeln?

Bild: bandsintown.com

Wenn man sich die Band Halflives mal genauer anschaut, wird man schnell merken, dass sie trotz über 6 Jahren Bandgeschichte bis heute kein richtiges Album veröffentlicht hat. Bis jetzt existieren nur einige Singles und ein paar EPs wie z.B. “V”. (Fun Fact dazu: Alle Titel auf der EP fangen mit V an).

Inferno setzt diesen Trend jetzt mit fünf (mehr oder weniger) neuen Songs fort. Das ist allerdings in Anbetracht der Konstellation der Band nicht verwunderlich. Im Instagram-Auftritt der Band wirkt es so, als wäre Lead(-sängerin) Linda Battilani das einzige Mitglied der Band. Die Aufnahmen selbst entstehen auch quasi nur mit ihr. Gesang, Gitarre, Klavier, Writing. Alles läuft über die gebürtige Italienerin. Nur für Liveauftritte sind die ursprünglichen Band-Member noch mit unterwegs.

Jetzt stellt sich nur die Frage: Hat das negative Auswirkungen auf den produzierten Content? Schließlich wirkt das alles ein wenig viel für eine Person.

Die Antwort darauf ist recht einfach: Quantitativ, ja. Ein größeres Projekt als eine EP darf man wohl in naher Zukunft nicht erwarten. Aber das macht überhaupt nichts. Qualitativ muss sich Inferno nämlich vor anderen Größen der Szene nicht verstecken. Stimmlich und klanglich erinnert der Sound ein wenig an Halestorm. Inhaltlich wird es auch schön emotional.

Oblivion und Dynamite haben ein bisschen positiven Herzschmerz.

everybody knows it ist der kleine Mittelfinger gegen die Gesellschaft und…

EVERYTHING SUCKS! ist der große.

Und sorry mom x ist die Entschuldigung an die eigene Mutter dafür, eine Enttäuschung zu sein.

Aber Lindas Mutter ist hoffentlich stolz auf ihre Tochter. Diese EP ist eine willkommene Abwechslung in der Pop-/Rock-Hölle des Einheitsbreis. Halflives machen einfach ihr eigenes Ding. Bitte nur etwas mehr davon.

Autor: Moritz Meckl