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Rock im Wald 2023: Sturm, Sonnenschein und Stoner Rock

Rock im Wald 2023 war wettertechnisch durchwachsen, musikalisch aber wieder ein richtiges Feuerwerk. 17 Bands standen in Michelau in Oberfranken auf der Bühne. Darunter bekannte Größen wie Dozer, The Vintage Caravan oder Smoke Blow.

Bild: Lea Maria Kiehlmeier

Mit Liebe gemacht

Rock im Wald wird mit Liebe gemacht, das merken die Festivalbesucher:innen, die zum ersten Mal hierherkommen, sofort. Deswegen hat das Festival eine treue Fangemeinde, die jedes Jahr kommt. Die Bühne und Stände sind auf dem Sportplatz untergebracht. Große Zelte bieten Schutz vor dem Regen, das war dieses Jahr auch nötig. Samstagnachmittag musste das Konzert von Bokasse eine knappe halbe Stunde nach hinten verlegt werden, während die Fans versuchten, trocken zu bleiben.

Neuentdeckungen und alte Freunde

Rock im Wald ist Regen gewohnt und auch wenn der Zelt- und Parkplatz zeitweise mehr Matsch als Boden war, tat das der Stimmung keinen Abbruch. Brutus, Russian Circles und Sasquatch waren tolle Neuentdeckungen, die bei mir definitiv in eine Playlist wandern werden.

Psychedelic in Reinform und eine großartige Live-Präsenz lieferten Temple Fang am Freitagnachmittag. Sasquatch prostete dem Publikum so oft zu, dass wahrscheinlich dadurch die Getränkemengen durch die Decke gingen. Viel trinken ist ja aber bekanntlich wichtig. Dozer, The Vintage Caravan und Slomosa sind wie alte Freunde, die man immer wieder live genießen kann. Also ein gutes Ding, dass die Bands direkt hintereinander spielten und es so ein bisschen schwer machten, die nötigen Pausen zu machen, die ich als über 30-Jährige körperlich zwangsläufig nötig habe.

Der Samstag stellte mich vor eine noch größere Herausforderung: Knappe 10 Stunden auf dem Gelände bleiben, weil ich alle Bands sehen möchte. Rock im Wald hat dabei den Vorteil, dass es nur eine Bühne gibt. Ich verpasse also nichts, außer wenn ich am Zeltplatz bin. Aber bei dem Line-Up will das natürlich niemand. Am meisten Energie auf der Bühne hatten wahrscheinlich Green Lung aus Großbritannien, die ihren doomy Hard Rock förmlich ins Publikum warfen. Smoke Blow aus Kiel sorgte als vorletzte Band am Samstaagbend für ordentlich Bumms. Sie sollten eigentlich schon 2020 bei Rock im Wald auf der Bühne stehen. Auch 2022 wurde es nichts, aber dieses Jahr brachten sie ihren Mix aus Noise, Doom, Stoner Rock, Punkrock und Hardcore doch endlich nach Franken. Russian Circles ließen mich verzückt und verzaubert zurück. Ein wunderbares Finale. Die Band zeigte, dass man ohne viel Gerede ziemlich viel transportieren kann.

Jedes Jahr ein Fest

Rock im Wald 2023 war auch dieses Jahr ein Fest. In Bayern ist es eine Bastion des Stoner und Psychedelic Rock. Jedes Jahr steckt das Team und alle Freiwilligen viel Zeit und Herzblut rein, um allen zwei wunderbare Tage zu bieten. Rock im Wald, wir sehen uns 2024!

Text/Bilder: Lea Maria Kiehlmeier