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Album der Woche KW 39: Motionless in White – Scoring the End of the World (Deluxe)

Wie wird ein perfektes Album noch besser? Motionless in White zeigt mit Scoring the End of the World, was anderen Bands fehlt.

Bild: motionlessinwhite.net

Wer eine Rezension zum Original-Album sucht, sollte hier nachlesen.

Ja, das Album ist nicht neu-neu. Scoring the End of the World wurde letztes Jahr bereits veröffentlicht. Aber nun kam noch völlig überraschend eine Deluxe Edition nach. Und die hat es in sich.

Scoring the End of the World kann schon nahezu als perfektes Album betrachtet werden. Es existieren keine Lückenfüller. Eher im Gegenteil: Jedes einzelne Lied könnte eine eigene Single sein. Und jetzt kommen eben noch vier weitere Songs hinzu.

Zwei davon sind nicht ganz neu. Timebomb wurde bereits vor drei Jahren als eigene Single veröffentlicht und war dann recht überraschend nicht auf dem Album zu finden. Jetzt ist der Song das trotzdem. Hierfür wurde sich noch einmal die Zeit genommen, den Song zu überarbeiten, die Vocals etwas mehr hervorzuheben und generell aus einem sehr guten Song einen der besten der Band überhaupt zu machen.

Der Song, der jetzt das Album abschließt, ist auch nicht ganz neu. Porcelain ist bereits eine wundervoll gefühlvolle Ballade, die jetzt noch emotionaler klingt als vorher. In der Ricky Motion Picture Collection-Version singt eben nicht Chris Motionless, sondern der Bassist Ricky “Horror” Olson. Zusätzlich ist das Tempo des Songs etwas angepasst worden, wodurch das Ganze etwas melancholischer als vorher wirkt und somit das Album sehr emotional ausklingen lässt.

Nebenbei wurde mit der Deluxe Edition auch ein neues Musikvideo zu Sign of Life veröffentlicht, in dem die Band nicht nur ihr musikalisches, sondern auch ihr visuelles Talent beweist.

Die Highlights sind allerdings die beiden komplett neuen Songs. Hollow Points und Fool’s Gold könnten ebenfalls Single-Auskopplungen sein. Eine wirklich logische Erklärung, warum sie nicht ursprünglich auf dem Album zu finden waren, könnte höchstens sein, dass der Rest allein schon stark genug ist und man sich etwas aufheben wollte, um Fans zu überraschen.

Motionless in White zeigen hier mit ihrer Deluxe Edition, wie man ein Album, das ohnehin schon zu einem der besten Metalcore-Alben zählen dürfte, wie man es noch besser macht. Außerdem werden eben nicht ständig Singles veröffentlicht, wodurch das Album schon bekannt ist, bevor es veröffentlicht wurde. Stattdessen sorgt man mit Song-Entscheidungen lieber für verspätete Überraschungen und geht einfach mal gegen den Trend. Davon sollten sich vielleicht ein paar Artists etwas abschauen.

Autor: Moritz Meckl