Vor einem Jahr hat wohl niemand damit gerechnet, dass von dieser Band überhaupt nochmal ein Album kommt. Im August kam dann eine Menge an Ankündigungen, gefolgt von einer Tour… und einem Album am 15.11. Stellt sich nur die Frage: Wird “From Zero” dem Hype gerecht?
Wir schreiben den 24. August 2025. Mittlerweile kam von Linkin Park seit sieben Jahren nur vereinzelt ein Zeichen der Aktivität. Auf einmal ist auf Instagram ein Countdown zu sehen. In den Wochen darauf überschlagen sich dann die News: Neue Sängerin, Neue Tour, Neue Songs, Neues Album… Alles neu?
Nicht ganz. Grundsätzlich bleibt sehr viel beim Alten. Aber eins nach dem anderen. Angekündigt wurde zuallererst, dass die Band mit Emily Armstrong eine neue Frontsängerin hat und dass die Band an neuer Musik sitzt. (Für alle, die Emily noch nicht kennen: Sie ist die Sängerin von Dead Sara und bleibt dieser Band auch erhalten, um deren Fans nicht zu beunruhigen.) Auf jeden Fall wurde der erste Song “The Emptiness Machine” direkt veröffentlicht und ist richtig eingeschlagen. Die Meinungen und Kritiken könnten kaum unterschiedlicher sein. Aber dass die meisten negativen Kommentare dazu ziemlich albern sind, dürften die meisten hoffentlich mitbekommen haben. Was das Musikalische betrifft, fällt auf, dass das alles sehr stimmig ist und noch gut nach Linkin Park klingt. Die folgenden Songs “Heavy Is The Crown”, “Two Faced” und “Over Each Other” geben dann schon einmal einen guten ersten Eindruck, was im Album auf uns zukommt.
Was das Endprodukt betrifft, so wirkt es grob zusammengefasst wie ein Mashup von Best Of Dead Sara- und Linkin Park-Songs. Etwas genauer beschrieben: Linkin Park hat es geschafft, ihren eigenen Sound weiterzuentwickeln und Chester Bennington eben nicht zu ersetzen. Emily bringt ihren eigenen Vibe mit und füllt die Songs stimmlich perfekt aus. Und wie! Die Variation der Songs ist selbst für Linkin Park beeindruckend. Das Album ist zwar grundsätzlich nicht sonderlich lang, nur knapp 30 Minuten, jedoch ist für alle was dabei. Mit “Over Each Other” und “Good Things Go” beweist die Band ihre Fähigkeiten, Balladen zu produzieren. “IGYEIH” und „Casualty” sind dagegen zwei Songs, die recht überraschend sehr punkig wirken. Aber natürlich ist auch für Fans vom “klassischen” Linkin Park was dabei.
Für mich persönlich ist der Hype absolut gerechtfertigt. Das neue “Konzept”, wenn man es so nennen möchte, geht komplett auf. Emily zeigt, dass sie völlig zurecht den Platz als Frontsängerin bekommen hat und beweist Stärke, Gefühl und sehr viel Diversität. Mike Shinoda (Rapper, Sänger und Gründer der Band) wirkt auch sichtlich begeistert und glücklich darüber, wieder live auftreten zu können und Musik zu produzieren. Das zählt aus meiner Sicht auch sehr viel. Alles in allem ist das vielleicht eines der besten Linkin Park-Alben überhaupt und ich bin sehr gespannt darauf, die neue Zusammensetzung live zu sehen. Scheinbar bin ich damit auch nicht alleine: Das Album chartete quasi überall auf Platz eins und die Tour war innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Bleibt also nur gespannt zu sein, wohin die Reise der Band in den nächsten Jahren geht.
Autor: Moritz Meckl