Kaum eine Band ist in den letzten Jahren so steilgegangen wie Sleep Token. Am 9. Mai ist nun das neue Album – Even In Arcadia – erschienen. Kann die britische Band ihren Hype erneut rechtfertigen?

Sleep Token dürfte wohl eine der interessantesten Musik-Erscheinungen aller Zeiten sein. Hört man ihre komplette Diskografie durch, ist zwar ein genereller Drift in Richtung Metal/Alternativ-Rock zu erkennen, die Band in dieses Genre einzuordnen wäre allerdings nicht fair. Die Songs variieren von Blues/R&B-Songs über Metal-Balladen bis hin zu Progressive-Rock-Bangern. Aber dass sich die Songs voneinander abheben, reicht natürlich nicht. Innerhalb einzelner Tracks wechselt Sleep Token einfach mal das Genre von Rock zu Hip-Hop und wieder zurück. Passend, dass die Band von sich selbst sagt, sie wolle sich nicht einem Genre zuordnen.
Ergänzt wird dieser Genremix durch ein mystisches Auftreten, das seinesgleichen sucht. Die Band tritt öffentlich nur mit Masken auf. Bis heute weiß niemand so richtig, wer hinter den einzelnen Personen steckt. Das wiederum entspricht dem Selbstverständnis der Band. Sie sagen von sich, dass es egal sei, wer die Musik macht. Wichtig sei nur, dass man die Musik mag und sie fühlt. Deswegen heißt der Sänger auch nur Vessel, also Vermittler für die Musik. Die anderen Mitglieder heißen einfach I, II, III und IV. Diese Mystik setzen sie auch live mit einer beeindruckenden Show um.
Even in Arcadia transportiert diesen Vibe auf dem Album erneut perfekt. Die Songs sind gefühlvoll, episch und musikalisch unvergleichlich. Inhaltlich wendet man sich allerdings ab von alten Narrativen und der Fokus liegt nun mehr auf persönlichen Gedanken des Sängers. Besonders die Songs Emergence, Even In Arcadia und Look Into Windward hüllen beim Zuhören in eine Decke von Epicness ein.
Ein Song sticht zum Ende aber noch einmal zusätzlich hervor. Damocles drückt eine Gefühlswelt aus, die sich so nur selten in der Musik finden lässt. Die Art, wie sich der Song Stück für Stück aufbaut, ist liebevoll gestaltet. Das Ganze endet dann in einem sehr wuchtigen Finale und rundet einen Song perfekt ab, in den man sich fast nur verlieben kann.
Autor: Moritz Meckl


 
	
			 
	
			 
	
			