Nach dem Hit-Album Darkbloom von 2022 sind die Erwartungen an We Came as Romans hoch. Kann All is Beautiful… Because We’re Doomed liefern – oder ist das neue Album schon zum Scheitern verurteilt?

Im Gegensatz zu Darkbloom, das vor allem von aggressiven Songs geprägt ist und sehr steil nach vorne geht, ist All is Beautiful… Because We’re Doomed nun ein Konzeptalbum. Hinter dem Album steht also eine songübergreifende Idee, die in diesem Fall selbstreflektiert und – wie der Albumtitel schon etwas verrät – zynisch-nihilistisch-melancholisch wirkt. Genau zuordnen lässt sich das am Ende nicht wirklich. Die Band hatte ursprünglich verlauten lassen, einen weniger düsteren Weg einzuschlagen. Nach dem Tod von Sänger Kyle Pavlon wollten sie Songs veröffentlichen, die eine positive Message verbreiten.
Das neue Album geht hier einen eigenen Weg. Der Titel selbst verrät diese Zwiegespaltenheit auch schon. Zum einen läuft irgendwie alles darauf hinaus, dass wir verloren sind und alles sehr düster aussieht. Zeilen wie “I’m still trying to find a reason” aus dem Song one by one deuten auch darauf hin, dass besagtes verstorbenes Bandmitglied immer noch Einfluss auf die Musik der Band hat. Aber die Message des Albums ist auch, dass in all dem Schlechten etwas Positives liegen kann. Nur weil die Welt dem Untergang geweiht ist, heißt das noch lange nicht, dass wir die Zeit bis dahin nicht genießen können.
Das zeigt sich auch live. Die Band spielt ihre Texte mit einer Freude an Musik und ihren Fans runter, die wirklich bemerkenswert ist. Da steckt sehr viel Kraft und Freude dahinter, was jedes Konzert von We Came As Romans zu einer Freude macht.
Das Konzept geht einen etwas ungewöhnlichen Weg. Der erste und letzte Song des Albums hängen quasi zusammen. Sie heißen nämlich All is Beautiful… und Because We’re Doomed. Damit spannt der Titel auch inhaltlich einen Bogen um das ganze Album. Die Songs selbst fangen erst ein wenig nihilistisch an und werden im Verlauf des Albums eher melancholisch. Der Klang hingegen bleibt aber immer kraftvoll und weniger düster als der eigentliche Text. Eine Art Hoffnungsschimmer ist in jedem Song auch inhaltlich vorhanden.
Ist All is Beautiful… Because We’re Doomed nun genauso gut wie Darkbloom? Nein. Das war aber auch nicht zu erwarten. Es handelt sich um ein sehr gelungenes Konzeptalbum, dass dem Stil der Band folgt. Banger wie Plagued oder Darkbloom fehlen etwas. Die Singles sind gut, kommen aber eben nicht an den Hitfaktor des vorherigen Album heran. Vor allem ist es aber ein rundes Album, das als Gesamtwerk funktioniert. Live passen alle gespielten Songs auch sehr gut zueinander. Das Warten hat sich also doch gelohnt.
Autor: Moritz Meckl

