Starset lieferte Mitte September ihr neues Album SILOS, mit dem sie eine neue Ära einleiteten. Folgen sie dennoch ihrem eigenen Stil oder probieren sie etwas völlig Neues?

Metal, Story-Konzepte, Raumfahrttechnologie, Synth-Rock – das alles und noch viel mehr verbindet die Band Starset in ihrer Musik. Besonders ihr erstes Album Transmissions dürfte bei vielen aufgrund des einzigartigen Vibes hängengeblieben sein. Mit Vessels und DIVISIONS lieferte die Band in den darauffolgenden Jahren weitere moderne Klassiker ab, mit denen sie ihre Fanbase deutlich vergrößern konnte. Zu ihrer letzten Tour Ende 2024 kündigten sie dann das Ende einer Ära an. Bis hierhin hatte Starset sich sehr viel mit Technologien und der Zukunft der Menschheit auseinander gesetzt. So begründet Sänger Dustin Bates die Gründung der Band mit einer Nachricht des Starset-Kollektivs an ihn. Er soll die Nachrichten des Bernardpfeilsterns in die Welt tragen.
SILOS folgt nun aber einer eher dystopischen Welt. Zwar thematisierte Starset auch schon vorher die Abgründe der Menschheit, jedoch ist das neue Album viel näher am aktuellen Zeitgeschehen. Weg sind auch die ewigen Outros, die nach den Songs noch Nachrichten abspielen. Es wirkt alles roher, weniger verspielt und auch deutlich kraftvoller beziehungsweise aggressiver. Geblieben ist dabei die Epicness der einzelnen Songs. TOKSIK, BRAVE NEW WORLD und DEGENERATE beweisen, dass die Band eine unglaubliche Breite an musikalischen Stilen draufhat, und unterstreichen das epische Gefühl der Band. Aber mit HEAD OVER HEELS, SHATTERED DREAMS und AD ASTRA zeigt Starset auch, dass sie gefühlvolle Songs beherrschen.
Das “neue” Konzept geht auf jeden Fall auf. Zwar wirkt es nicht so viel anders als die vorherige Musik, aber die Band weiß auf jeden Fall ihre Stärken auszuspielen. Sowohl das Album als auch die Livekonzerte weisen eine gewisse Theatralik auf, die dem Thema einer Dystopie und Rebellion gegen ein Regime folgt. Zum einen ist das natürlich sehr zeitgemäß, zum anderen ist das auch sehr einzigartig. Eine ähnliche musikalische Reise lässt sich höchstens noch bei Muse beobachten, und der Vergleich hier ist schon sehr dünn. SILOS ist so oder so eine Bereicherung für alle Fans der Band, von Metal oder epischer Musik.
Autor: Moritz Meckl

