5 Seconds of Summer sind zurück. Die Jungs aus Australien haben diesen November ihr sechstes Album veröffentlicht mit einer klaren Ansage: Everyone’s a star!

2014 erschien das erste Album von den damals noch Teenagern Luke Hemmings, Calum Hood, Ashton Irwin und Michael Clifford. Nun ist das sechste Album von 5 Seconds of Summer – kurz 5SOS – da und man merkt deutlich: Nicht nur wir Fans sind älter geworden, sondern auch die Jungs sind reifer, reflektierter, aber nicht weniger humorvoll als früher.
Drei Jahre nach ihrem letzten Studioalbum 5SOS5 melden sich 5 Seconds of Summer mit einem lauten, funkelnden und sehr reflektierten Statement zurück. Jede und jeder ist ein Star – Die Jungs präsentieren sich als Band, die ihr Image selbstironisch übertreibt. Das sechste Album der Band aus Australien ist ein selbstbewusstes, facettenreiches Werk, das zwischen humorvoller Selbstinszenierung und ehrlicher Emotionalität hin und her pendelt.
Als 5 Seconds of Summer vor über 10 Jahren die Bildfläche betraten, galten sie für viele als typisches Boyband-Phänomen. In einer Zeit, in der One Direction die erfolgreiche Wiedergeburt der Boyband darstellte, wurden 5SOS in dieselbe Schublade gesteckt. Dabei wollten die Jungs aus Australien irgendwie cooler sein. Jeder von ihnen spielt – im Gegensatz zur klassischen Boyband – ein Instrument, der Sound ist an Punk angelehnt und alles an ihnen spricht doch gegen einen One Direction Verschnitt von Down Under. Vielleicht bis auf den Fakt, dass es sich um vier attraktive Jungs im Beuteschema einer Teenager-Zielgruppe handelte, die Pop-Punk Musik machen. Mit dem Boyband-Image scheinen die Jungs jetzt Frieden zu schließen. Heute, mit Ende 20 und sechs erfolgreichen Alben im Gepäck, redefinieren Luke, Calum, Ashton und Michael, was es heißt, ein Star zu sein.
Das Album ist von vorne bis hinten gut durchdacht. Die ersten Lieder starten mit humorvoller Selbstironie und energiegeladener Clubtauglichkeit, bevor die Mitte des Albums einen emotionaleren, verletzlicheren und introspektiveren Kurs einschlägt. Manchmal feiern 5SOS den Boyband-Mythos, dann zerschlagen sie ihn wieder ironisch, nur um ihn später in einer reiferen, erwachsenen Form neu zu interpretieren. Was natürlich nicht fehlen darf, ist der typische 5SOS-Sound. Den haben die Jungs nicht vergessen. Das neue Album fügt sich wie ein Puzzle aus stilistischen Elementen der letzten Veröffentlichungen zusammen und präsentiert einen ganz neuen Sound, der sowohl alteingesessenen Fans als auch neuen Zuhörende abholt.
Die Jungs präsentieren sich als reifere Musiker, die ihren Wurzeln und ihrem Sound treu geblieben sind, aber nicht davor zurückschrecken, sich neu zu definieren und auszuprobieren. Daher ist Everyone’s a star ein gelungenes Gesamtkonzept einer ursprünglichen Teenie-Punk-Band, die ihren Platz gefunden und immer wieder neu erobert und verändert hat.
Autorin: Eva Krumnacker

