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Exkursion nach Rennes – Eine Reise ins keltische Sagenland

Vom 29. Mai bis zum 2. Juni haben wir eine Exkursion in die Partnerstadt Rennes in der Bretagne unternommen. Jedes Jahr besuchen sich Crous, das französische Studentenwerk vor Ort, und unser Studentenwerk Erlangen-Nürnberg gegenseitig und geben studentischen Initiativen die Chance, mit den Studierenden in Rennes in Kontakt zu kommen. Wie schon vor zwei Jahren haben wir zusammen mit dem Radio C-lab der Uni Rennes eine gemeinsame Radiosendung produziert, Interviews geführt und viele Fotos gemacht. Demnächst wird auch ein Videonachbericht folgen.

Unser Programm war vielfältig und beinhaltete zum Beispiel Stadtführungen, einen Besuch in einem Sagenschloss und eine Bootsfahrt. Von unseren Ansprechpartnern vor Ort wollten wir mehr über das Besondere an der Bretagne wissen, die sich in ihrer Kultur und auch landschaftlich stark von den meisten anderen Regionen Frankreichs unterscheidet.

Estelle führte uns an unserem ersten Tag durch Rennes und zeigte uns den historischen Kern der 213.000-Einwohner-Stadt mit den Fachwerkhäusern aus dem Mittelalter, den prächtigen Kirchen und dem weitläufigen Park. Sie hat Anna erzählt, warum das Leben dort so schön ist und wie unterschiedlich die einzelnen Regionen in der Bretagne selbst sind.

Am zweiten Tag unserer Exkursion wurden wir im Rathaus der Stadt von der deutsch-französischen Stadträtin Katja Krüger begrüßt. Bei Apfelsaft, Crêpes und Obstspießen bekräftigte sie, wie wichtig internationale Zusammenarbeit und auch der Austausch zwischen den Universitäten ist. Da sie aus Deutschland kommt, aber schon eine Weile in Rennes lebt, weiß sie gut, wie sich das Leben in den zwei Ländern voneinander unterscheidet. Und natürlich hat auch sie ihre Lieblingsecken in Rennes und der Bretagne.

Als Übersetzer haben uns zwei Studierende aus Deutschland unterstützt, die zur Zeit ehrenamtlich in Rennes arbeiten, um Auslandserfahrungen zu sammeln. Sie haben uns auf unseren Ausflügen begleitet und bei der Vermittlung zwischen Deutschen und Franzosen geholfen, wenn es Sprachbarrieren oder andere kulturelle Hindernisse gab. Kilian war einer von ihnen und hat uns aus seiner Perspektive geschildert, was in Frankreich anders läuft und was ihm daran gefällt.

Eines der beeindruckendsten Erlebnisse war unser Besuch im Sagenschloss Château de Comper. Dort und im umgebenden Wald sowie in den Seen zentriert sich die keltische Geschichte, die die bretonische Kultur bis heute prägt. König Artus und Merlin sollen in dieser Gegend mehrmals einige Zeit verbracht haben. Sieht man sich die alten Mauern, Bäume und Gewässer an, bezweifelt man keine Sekunde, dass sich Merlin hier in die Anderwelt geträumt hat und nachts Gnome und Zwerge ihr Unwesen treiben. Zur Faszination der Ortes hat auch Nicolas beigetragen, der uns über das Gelände führte. In seinen spannenden Geschichten und Sagen stellte er immer wieder einen Bezug zur heutigen Zeit her. So findet sich der Charakter des Merlin in zahlreichen popkulturellen Geschichten wieder, wie als Gandalf in Herr der Ringe oder Yoda in Star Wars. Natürlich wollte Julia auch von Nicolas wissen, was für ihn das Besondere an der Bretagne ist.

An unserem letzten Tag in der Bretagne haben wir nach einer Schifffahrt die Hügelstadt Dinan besichtigt, die direkt am Fluss Rance liegt. Der Stadtkern ist von einer langen mittelalterlichen Stadtmauer umgeben und bietet eine wunderschöne Aussicht ins Umland. Stadtführerin Cécile hat uns die Basilika Saint-Sauveur, aber auch die Ladenmeile voller kleiner Geschäfte und Cafés gezeigt.

Die mittelalterliche Innenstadt von Dinan

Interviews: Anna Wieser & Julia Riese
Text: Julia Riese