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Album der Woche KW 23: Danger Dan – Reflexionen aus dem beschönigten Leben

Album der Woche, Danger Dan, Musiktipp, Review, MusikAuch wenn man von Danger Dan als Solokünstler noch kaum etwas gehört hat, ist der Rapper durchaus bekannt. Er ist Teil des Antilopen Gang Trios und mit deren Album Anarchie und Alltag 2017 auf Platz Eins in den Charts durchgestartet.

Durch diesen Höhepunkt in seiner Karriere entstand der Plan sich und der Welt zu seinem Geburtstag, dem 01. Juni, das erste Danger-Dan Solo Album zu schenken. Das Album soll dabei so eine Art Standortbestimmung in seinem Leben sein. Das Scheitert allerdings nach seiner eigenen Auffassung, wird sich dadurch aber erst selbst gerecht.

Danger Dan hat, nach eigener Aussage, um mit den neuen Anforderungen in seinem beschädigten Leben hinterherzukommen, im letzten Jahr eine Psychotherapie angefangen. Im Zuge dessen sollte er seine wichtigsten biographischen Eckpunkte benennen, was schwerer als gedacht war.

Auf der Suche nach seiner Vergangenheit ist er dann über einen zehn Jahre alten Song von ihm gestolpert. Bei diesem handelt es sich um Private Altersvorsorge, der an ihn zehn Jahre in der Zukunft, also heute, adressiert ist. Deswegen ist auf Reflexionen aus dem beschönigten Leben jetzt mit Private Altersvorsorge 2 ein Antwort-Song an sein Vergangenheits-Ich. Hier rappt er unter anderem davon, dass das mit der Musik jetzt gut laufe und er auf jeden Fall erstmal ein, zwei Jahre genug zu tun hätte.

Er selber behauptet von dem Album, dass dieses inhaltlich widersprüchlich und musikalisch inkonsequent ist, das aber auch genau so sein muss, damit er sich darin wiederfinden kann. Und damit trifft er den Kern des Albums sehr gut. Bei der Suche nach einem Roten Faden wird hier schnell der autobiographische Aspekt des Albums deutlich. Genau wie Danger Dans Leben hat es wohl keinen.

Wer Danger Dan dieses Jahr noch live sehen will hat Glück. Am 19.09. kommt er nach Nürnberg und spielt ein Konzert im Stadtteilzentrum Desi.

Autor: Anton Brahm