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Album der Woche KW 32: Kokoroko – Could We Be More

Einige kennen Kokoroko vielleicht schon – ein würziger Mix aus Afrobeat, Soul und Funk macht ihre Musik so besonders. Am 05. August ist nun endlich das Debütalbum der Band erschienen. Unser Redakteur Sepp hat sich die Platte mal genauer angehört.

Bild: Vicky Grout

Einmal Chefkoch:köchin einer südamerikanischen Großküche sein. So fühlt ihr euch, wenn “Could We Be More” von Kokoroko aus euren Boxen schallt. Überall brutzelt es, die Sonne fällt durch die kleinen Fenster, draußen im Hinterhof bellen die Hunde, mal hackt ihr Gemüse klein, rührt Soßen um, nehmt Bestellungen entgegen, schmeckt ab.

Gut gewürzt ist auch das Debüt-Album von Kokoroko. Geschickt bewegen sich die 15 Tracks hier durch Afrobeat, Soul und Funk. Die Bandmitglieder lassen sich von einer Fülle anderer Einflüsse aus den westafrikanischen und karibischen Gemeinschaften inspirieren, mit denen sie aufgewachsen sind.

Sheila Maurice-Grey – sie spielt Trompete und singt – zum Beispiel sagt: “Jeder von uns hat einen völlig unterschiedlichen Hintergrund, aber das, was uns bei Kokoroko verbindet, ist, dass wir alle eine ähnliche Liebe und Wertschätzung für Afrobeat und Highlife haben.” Oder Schlagzeuger Onome Edgeworth meint: “Bei mir zu Hause wurde viel nigerianische Musik und Soul gespielt. Wenn man ein Musikstück nachspielt, erfüllt einen das mit Stolz: ‘Das ist ein Stück von mir und das ist meine Herkunft’.”

Kokoroko stehen also für all das, was die Londoner Improvisationsmusikszene ausmacht. Das hört man auch in den längeren Tracks wie “We Give Thanks” oder auch in den kürzeren Experimenten wie “Blue Robe 2”. Die Band ist ein lebhaftes Beispiel für die Zukunft der britischen Musikszene: In ihrer kurzen Karriere haben sie gerade einmal eine EP und 3 Singles veröffentlicht. Und mit über 60 Millionen Spotify-Streams und dem Banger “Abusey Junction” aus dem Jahr 2018 haben sie auch schnell eine riesige Fangemeinde aufgebaut.

Heißer Tipp: Kokoroko kommen bald auch nach Erlangen. Am 27.09. spielen sie im E-Werk. Wer also im müden Herbst zu karibischen Klängen die Hüfte schwingen will, kann gleich mal entsprechend Karten kaufen. 

Autor: Sebastian Schroth