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Ist das Kunst oder studentische Prokrastination?

Studierende kritzeln Wände voll, organisieren ausschließlich Feste mit Trinkzwang, haben während Exkursionen nur Schabernack im Kopf… Diese Vorurteile mögen berechtigte Gründe haben, sind im Grunde aber auch eine Art der Studierenden, ihre Stimme zu erheben – und im weiten Sinne auch eine künstlerische Ausdrucksform.

Bild: Pixabay

Ein lebendiges und kreatives studentisches Leben ist ein wichtiger Bestandteil eines dynamischen Campus. Die künstlerische Sichtbarkeit auf Hochschulgeländen hat einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden und die persönliche Entwicklung der Studierenden.

Kunst bietet als emotionale Ausdrucksform den Studierenden eine einzigartige Möglichkeit, ihre Gedanken und Perspektiven auszudrücken – egal ob Malerei, Fotografie, Musik, Tanz oder Literatur. Sie bietet eine einzigartige Freiheit und Förderung der Selbstentfaltung. Wobei die Förderung aber auch weit über die individuelle Entwicklung hinausreicht.

Der Campus jeder Universität und Hochschule ist ein Ort, an dem Studierende aus verschiedenen kulturellen Hintergründen zusammenkommen. Durch Kunst können diese Diversitäten gefeiert und ein Verständnis für die Vielfalt geschaffen werden. Künstlerische Aufführungen und Ausstellungen bieten eine Plattform, auf der Studierende ihre eigenen kulturellen Wurzeln erforschen – und vor allem auch die anderer kennenlernen können.

Universitäten können und sollten die künstlerische Sichtbarkeit ihrer Studierenden fördern, indem sie Räume für vielfältige Werke und Bühnen für Aufführungen bereitstellen. Damit ist weniger die bedingungslose Unterstützung gemeint, sondern vielmehr das Angebot, die Studierenden durch entsprechende Möglichkeiten zu ermutigen, ihre kreativen Potenziale voll auszuschöpfen. Denn ohne Frage fördern Kreativität und künstlerische Ausdrucksformen ein tieferes Verständnis der Welt und steigern vor allen die Kritikfähigkeit. 

Nicht nur wirkt sich das positiv auf den Lernerfolg, sondern auch auf die soziale Interaktion aus. Kulturelle Veranstaltungen schaffen Gelegenheiten für Studierende, außerhalb des Unterrichts Bindungen aufzubauen. 

Kunst am Campus bietet Studierenden eine bereichernde Erfahrung und Ermutigung, die eigenen kreativen Potenziale voll auszuschöpfen. Dies stärkt nicht nur die individuelle Persönlichkeitsentwicklung, sondern trägt auch zu einem reichen und dynamischen Campusleben bei, das von der idealen Vorstellung von Toleranz, Verständnis und Zusammengehörigkeit geprägt ist.

Dieser Artikel ist im Rahmen einer Campusmedien-übergreifenden Aktion entstanden: Der Campusmedien-Staffellauf 2023. Hier produzieren verschiedene Redaktionen aus ganz Deutschland einen Beitrag zum Thema „(Un-)Sichtbarkeit“ und geben nach und nach den Staffelstab über Social Media weiter, um gegenseitig auch auf die Arbeit anderer Initiativen aufmerksam zu machen.

Autor: Sebastian Schroth