Album der Woche funklust web

Album der Woche KW 37: Aaron Hibell – Twilight Zone

Für viele ein Unbekannter – scheinbar. Denn viele kennen ihn, ohne es zu wissen: Aaron Hibell. Seine Karriere ist auf Social Media gestartet, jetzt hat der britische Trance-Komponist seine erste EP “Twilight Zone” veröffentlicht. 

Bild: Janis Scheuermann

Auf Instagram Reel gibt es ab und an immer wieder Sounds, die mächtig trenden. Einer dieser Sounds ist „glued 2 deep in time“ von Aaron Hibell. Er hat “Time” von Filmmusik-Legende Hans Zimmer, “Glue” von Bicep und “How Deep Is Your Love” in einem Mashup neu erfunden. Emotional schwebt der Gesang über sphärischen Trance-Beats und einem satten Streichersound. 

Nach diesem unerwarteten Erfolg hat er bei Live-Sessions auf Instagram und TikTok immer mal wieder Snippets von einem weiteren Remix angeteasert. Und es hat nicht lange gedauert, da haben seine Fans nach einer Vollversion verlangt. Hierbei handelt es sich um keinen geringen Soundtrack als den des aktuellen Kassenschlagers “Oppenheimer.” Die Filmmusik von Ludwig Göransson trendet selbst auf Instagram, und Hibell hat sie neu abgemischt. Herausgekommen ist “destroyer of worlds” – eine dynamische Mischung aus spannungsaufbauenden Streicher-Melodien, begleitet von einem wuchtigen Trance-Tempo. 

Jener Remix erhält neben all der positiven Rückmeldung der Fans aber auch einige kritische Stimmen. Viele sind der Meinung, dass er die Botschaft der Originalmusik vollkommen verfehlt und es auch fragwürdig ist, zu den Worten eines Typen zu tanzen, der eine Massenvernichtungswaffe erschaffen hat.

Abgesehen davon hat er neben dem Oppenheimer-Remix seine Fans noch mit vier weiteren Tracks auf seiner ersten EP überrascht. Die sorgen für einen nahtlosen Übergang innerhalb der Platte. Beispielsweise verwendet er in “twilight zone” Audio-Zitate von Rod Serling aus der Serie “The Twilight Zone.” Mit harten Psy-Trance-Sounds ist “you look lonely“ der düsterste Track von allen. „2am“ begann zunächst als bloßes Kompositions-Konzept, verdiente sich aber später seinen Platz auf der EP. Es ist treffend benannt, denn die Melodie fängt genau die Essenz dessen ein, wenn wir uns auf einer nächtlichen Autofahrt befinden. Den Abschluss macht „rebirth.“ Es ist ein zurückhaltendes Stück Musik mit einer treibenden Orchesterbegleitung.

“Twilight Zone” ist ein gelungenes EP-Debüt für Aaron Hibell. Mit bombastischen Trance-Remixes verleiht er orchestralen Filmsoundtracks einen ganz neuen Glanz. Die EP umfasst 5 Songs und dauert knapp 18 Minuten.

Autor: Sebastian Schroth