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Album der Woche KW 12: Ariana Grande – eternal sunshine

Ariana Grande ist zurück. Am 8. März erschien ihr siebtes Album eternal sunshine. Der Popstar hat zwischen 2013 und 2020 sechs Alben veröffentlicht und Fans warten seit der COVID-Pandemie auf ein neues Album. Aber in Arianas privatem sowie professionellem Leben ging in den letzten Jahren viel ab. Sie hat geheiratet, ist mittlerweile geschieden, war auf ein paar wenigen Features zu hören, war Jurorin bei The Voice und hat die Musicalverfilmung Wicked gedreht. Es war ganz schön viel los.

Bild: Ariana Grande (Instagram)

eternal sunshine ist ein Scheidungsalbum. Ariana verarbeitet ihre gescheiterte Ehe und Songs wie bye oder i wish i hated you beschreiben ihre Gefühle bei der Trennung. Ariana eröffnet das Album auch direkt mit der Zeile “How can I tell if I’m in the right relationship?” Eine Frage, die sie sich anscheinend immer öfter stellt. In Songs wie don’t wanna break up again erzählt sie aber auch von Unsicherheiten. Es wirkt an vielen Stellen des Albums so, als wäre sie erschöpft von vielen Beziehungsdramen in den letzten Jahren. Mit 30 Jahren ist sich Ariana nicht mehr sicher, ob sie je verstehen oder wissen wird, wie ewige Liebe funktioniert. Dauerhafter Sonnenschein ist vielleicht ein Wunsch von ihr, der aber in den Songs durch die harte Realität mehr und mehr gebrochen wird. 

Das Schöne an Arianas Diskografie: Man kann ihre persönliche und musikalische Entwicklung gut verfolgen. Die ersten beiden Alben Yours Truly und My Everything sind noch verträumt und unschuldig, womit sie in Dangerous Woman im Jahr 2016 bricht. Das ist ihre eigene „Good Girl Gone Bad“-Era. Die Welttournee zu ihrem dritten Album war damals von einem Terroranschlag auf einem Konzert in Manchester betroffen. Vermutlich begleitet sie dieses Trauma noch heute. Ab diesem Zeitpunkt werden ihre Texte zunehmend persönlicher und tiefgründiger. Ihr viertes Album Sweetener war wohl ihr optimistischstes künstlerisches Werk. In dieser Zeit war sie frisch verlobt und hatte viel verarbeitet. Kurz darauf folgte das supererfolgreiche Trennungsalbum thank u, next. Ihr privates Leben ist ein Auf und Ab, was sich immer in ihren Alben widerspiegelt. Ariana ist dieses Jahr 30 Jahre alt geworden und ihr neues Album eternal sunshine klingt sehr erwachsen. Es ist realistisch und nicht mehr verträumt. Ich hatte beim Hören das Gefühl, sie verarbeitet nicht nur ihre letzte Beziehung, sondern auch Erfahrungen, die sie schon in früheren musikalischen Werken behandelt hat. 

Man kann in Ariana Grandes Diskografie sehr deutlich eine musikalische Entwicklung beobachten. Auch schon bei ihrem letzten Album Positions hatte ich das Gefühl, sie wird experimenteller und macht nicht einfach nur Pop und möglichst erfolgreiche zugehörige Singles. Das ist auch beim Hören ihrer neuen Platte zu erkennen. Ariana selbst beschreibt ihr neues Album als Konzeptalbum, von dem sie sich wünscht, dass die Zuhörenden es zusammenhängend hören. Und das kann ich wärmstens empfehlen.

Autorin: Eva Krumnacker