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Album der Woche KW 20: Dizzee Rascal – Don’t Take It Personal

Keine Ruhe, hysterische Beats und spärliche Vocals. Das ist “Don’t Take It Personal” von Dizzee Rascal. Es ist sein erstes Album seit vier Jahren und sein achtes insgesamt. Der Londoner Rapper hat die Platte bereits im Februar veröffentlicht.

Bild: Dizzee Rascal

Sonst sind Alben, die wir als “Album der Woche” vorstellen, immer Empfehlungen unserer Redaktionsmitglieder. Für unser aktuelles “Album der Woche” in KW 20 wagt unser Redakteur Sepp einen musikalischen Versuch und spricht keine Empfehlung aus, sondern nimmt euch mit auf seine Erkundungstour. Mit dem Album “Don’t Take It Personal” von Dizzee Rascal probiert er sich in einem für ihn komplett neuen Fahrwasser aus.

Dizzee Rascal heißt bürgerlich Dylan Miles und wuchs alleine mit seiner Mutter in ärmeren Verhältnissen im Londoner Bow-Viertel auf. Hier ist das Leben ruhig und es gibt ein wenig aktives Nachtleben. Heute ist er in England ein Star in der Hip-Hop-Szene – wobei auch nicht unumstritten, denn schon mehrfach war er der Polizei unter anderem wegen körperlicher Gewalttätigkeiten auffällig geworden.

“Don’t Take It Personal” hat die Wirkung, als sei das Album von jemandem produziert, der weiß, dass er absolut nichts zu verlieren hat. Aus dieser Kompromisslosigkeit heraus macht Dizzee Rascal genau das, was ihm gerade im Kopf herumschwirrt. (Keep in mind: Sepp beurteilt das mit einer ordentlichen Prise fachlicher Distanz und ohne Szenenkenntnisse.)

Textlich wie musikalisch ist einiges überdreht, gefühlt gibt es keinen Stillstand. Der Bass blubbert. Der Rhythmus ist in jedem Song hysterisch und hart. Einzig im Song “Roll Wit Me” geht es einigermaßen ruhig zu. 

Am Ende bleibt für Sepp das Gefühl, das Album “Don’t Take It Personal” klingt, als wären Dizzee Rascal die Ideen ausgegangen, aber müde ist er dennoch kein bisschen. Es gibt funky quakende Synthiebeats und deshalb keine Pausen zum Atmen. Natürlich sei erwähnt: Das Genre Rap und das Genre Hip Hop sind nicht durch das Album “Don’t Take It Personal” definiert. Und so nimmt Sepps Reise in die Welt der Schnellsprecher ein abenteuerliches Ende und es bleibt das Fazit: Jedes Genre hat seine Daseinsberechtigung. Und am Ende ist es auch allen selbst überlassen, ob und wie häufig wir bestimmte Musik hören. 

Autor: Sebastian Schroth