Bei funklust geht es nicht nur um die Menschen vor Kamera und Mikrofon. Der Leiter des Technik-Ressorts gibt Einblicke in den oft übersehenen, aber unverzichtbaren Teil der Hochschulgruppe.

Die Hochschulgruppe funklust bietet ein breit gefächertes Angebot für Student:innen aller Fachrichtungen. Bekannt ist der Verein vor allem dafür, dass man sich in Medien und allem, was dazugehört, auszuprobieren kann. Allerdings wird oft übersehen, dass zu funklust mehr gehört als der Teil, der für die Inhalte zuständig ist. Dabei sind die Studis, die hinter den Kameras und Mikrofonen stehen, mindestens genauso wichtig wie die Moderator:innen, die auf den öffentlichen Kanälen zu sehen sind. Doch wie sieht der Alltag einer Techniker:in bei funklust eigentlich aus? Welche Aufgaben sind die Wesentlichsten? Und wie viel Vorwissen muss man für die Aufgaben mitbringen? Diese Fragen beantwortet der Leiter des Technik-Ressorts bei funklust.
Felix Leipnitz ist 27 Jahre alt und schon seit 5 Jahren bei funklust. Er studiert EEI (Elektrotechnik-Elektronik-Informationstechnik) und hat sich in der Veranstaltungs-Branche selbständig gemacht. Außerdem hasst er Rosenkohl.
Felix, wie bist du denn eigentlich auf funklust aufmerksam geworden?
Felix Leipnitz: Ich habe damals im E-Werk gearbeitet und wurde dann auf die Streaming Events hingewiesen, die funklust veranstaltet hat. So bin ich dann das erste Mal mit funklust in Berührung gekommen und dachte mir “da kann man ja mal öfter vorbeischauen”. Zu der Zeit hat funklust noch die Räume im E-Werk genutzt. Mittlerweile sind wir aus dem E-Werk ausgezogen.
Woraus besteht denn deine Aufgabe als Leiter des Technik-Ressorts?
Ich bin dafür verantwortlich, dass die Technik bei sämtlichen Veranstaltungen läuft. Das beinhaltet einerseits die Logistik von unserem Equipment, also was wir brauchen und wann es wohin gebracht werden muss. Andererseits habe ich auch beide Augen darauf, wie alles vor Ort aufgebaut werden muss. Darunter fallen die Lichttechnik, die Tontechnik, die Kameras, die Verkabelung und noch einiges mehr. Wenn irgendwas Probleme bereitet, bin ich als Ansprechpartner da und biete meine Hilfe an. Dazu übernehme ich noch die technische Ausbildung unserer Nachwuchstechniker und ich bin sowohl für die Beschaffung, wie auch für die Wartung von unserer Ausrüstung zuständig.
Also du übernimmst im Grunde alles, was mit “Technik” zu tun hat. Wie sieht denn die Zusammenarbeit mit deinen Technikern aus?
Wir haben gerade zwei Nachwuchstechniker, die bei funklust mehr über die Technik lernen. Die beiden helfen mir bei vielen meiner Aufgaben vor Ort und sind super wichtig, damit wir große Events stemmen können. Außerdem sind sie auch bei den Proben und Besprechungen dabei. Ziel ist es, dass sie, step by step, mit mehr Erfahrung auch mehr Aufgaben selbständig übernehmen können.
Wie sieht denn ein typischer Alltag für Techniker:innen bei funklust Events aus?
Das hängt ganz davon ab, welche Veranstaltung stattfinden soll. Wenn wir jetzt die funklust Wahlarena hernehmen, also ein großes Event, da hatten wir auch schon viel zu tun. Das fängt damit an, dass wir bei den Vorbereitungen der Aufnahmen im Studio das gesamte Equipment testen und überprüfen, ob alles so funktioniert. Dann werden technische Konzepte entwickelt, das Material geplant. Und bei der Veranstaltung alles aufgebaut und eingerichtet, aber dabei helfen auch einige funklust-Mitglieder, die sonst mit der Technik weniger am Hut haben. Während der Proben können wir schonmal das Abmischen von Ton und Bild üben, die letzten Checks durchführen und noch etwas Finetuning betreiben.
Was macht denn am häufigsten Probleme?
Wir haben immer mal wieder Probleme mit dem Audio. Das Worst-Case-Szenario war, als das Multitrack-Recording kaputt gegangen ist. Das hat im Nachhinein für schlaflose Nächte gesorgt, aber wir haben es geschafft, das noch ganz gut zu fixen.
Ein anderes Mal hat bei einem virtuellen Kickoff der Rechner einen Neustart erzwungen. Das war ein ganz schön schlechtes Timing. Das kommt immer mal wieder vor, wir sind immer darauf angewiesen etwas zu basteln und dann klappt manches nicht. Wir lernen daraus und machen es dann beim nächsten Mal besser.
Was macht dir denn am meisten Spaß bei funklust?
Also die großen Events, wie beispielsweise die Wahlarena, sind schon sehr cool. Wenn man das fertige Ergebnis von der ganzen Arbeit sieht, macht einen das schon stolz. Aber ich bin auch immer froh, wenn solche Events vorbei sind und der Stress wieder nachlässt. Am meisten Spaß macht mir eigentlich, mein Wissen an andere Mitglieder weiterzugeben. Wenn ich Probleme löse und merke, dass mein Gegenüber versteht, wo das eigentliche Problem liegt und sich im besten Fall sogar merkt, wie man es beheben kann.
Ist man als Techniker:in ausschließlich für die Technik verantwortlich oder kann man auch bei den kreativen Prozessen mitwirken?
Das ist mit das Schönste an funklust: Man kann sich komplett austoben. Wenn man Ideen hat, kann man sie mit einbringen und verwirklichen. Man kann sich in alle mögliche Projekte einbringen. Egal ob von einer inhaltlichen oder einer technischen Seite. Da ist es nicht wichtig, welche Aufgaben man sonst übernimmt, das geht immer!
Hast du denn schon selber mal Projekte angestoßen?
Ja, klar! Eines meiner Lieblingsprojekte, wo ich viel mitgearbeitet habe, ist die Reportage über das High Octane Racing Team der FAU. Das ist in Zusammenarbeit mit der Hochschulgruppe “High-Voltage Motorsports e.V.” entstanden und es hat unglaublich viel Spaß gemacht, das Team und das Projekt der Hochschulgruppe ein wenig kennenzulernen.
Ein anderes Projekt, was mit auf meinem Mist gewachsen ist, ist die funklust KI-Woche.
Zusammen mit vielen Dozentinnen und Dozenten aus den unterschiedlichsten Lehrstühlen der FAU haben wir viele interessante Infos rund um das Thema “KI” zusammengetragen.
Hat dir funklust bei deinem Studium weitergeholfen?
Also ehrlich gesagt: “Nein”. Das Studium ist dafür einfach zu komplex.
Und umgekehrt?
Das schon eher. So ein technisches Studium kann dabei helfen, die Hintergründe von den technischen Vorgängen bei Dreharbeiten oder Aufnahmen zu verstehen.
Ist ein technisches Studium notwendig, um bei der Technik mitzumachen?
Also, grundsätzlich braucht man kein technisches Vorwissen. Es hilft, aber wichtig ist eigentlich nur, dass man Engagement mitbringt und Lust hat, neue Sachen auszuprobieren. Alles andere kommt dann mit der Zeit. Manche technischen Sachen sind anfangs noch kompliziert, aber das lässt sich alles lernen.
Welche Vorteile hat denn funklust für dich?
Also abgesehen davon, dass man sich kreativ ausleben und viele neue Dinge ausprobieren kann, ist man im Grunde niemandem was schuldig außer sich selbst. Wenn mal was nicht funktioniert, hat man keine gravierenden Folgen von einer Chefetage zu befürchten. Das ist schon sehr cool. Und man lernt echt viele nette Leute kennen.
Hast du noch Ziele oder Visionen für funklust?
Wenn wir genügend Techniker haben, würde ich super gerne ein Projekt mit dem BR oder dem ZDF anstreben. Das wäre schon eine starke Sache, einmal mit so großen Organisationen zusammenarbeiten und davon lernen zu können, wie die Profis das machen. Aber dafür brauchen wir noch ein paar neue Mitglieder.
Felix Leipnitz, vielen Dank für das Gespräch.
Autor: Jacob Donath

